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Hagee

© AFP

US-Wahlkampf: McCains Pech mit den Predigern

Ärger für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain: Einer seiner prominenten Unterstützer, der Fernsehpastor John Hagee, soll Adolf Hitler als gottgesandten "Jäger" bezeichnet haben, der die europäischen Juden nach Israel vertrieben habe. McCain will jetzt auf die Hilfe des Predigers verzichten.

Erneut sorgt ein TV-Prediger im US-Wahlkampf für Aufsehen: Der designierte republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain hat sich von einem Fernsehprediger distanziert, der Hitler als Werkzeug Gottes dargestellt hatte. Wie die "New York Times" am Freitag berichtete, nannte McCain die Äußerungen unhaltbar und beleidigend. Zuvor war bekanntgeworden, dass der Fernsehprediger John Hagee, der McCain im Wahlkampf unterstützt, in den späten 90er Jahren gesagt hatte, dass Hitler und der Holocaust Teil eines göttlichen Plans gewesen seien, um die Juden aus Europa zu vertreiben und sie nach Palästina zu bringen. Er habe von diesen Äußerungen nichts gewusst und müsse die Wahlkampfunterstützung durch den Prediger deshalb nun ablehnen, sagte McCain.

Die Predigt Hagees war in der vergangenen Woche zunächst von einer Gruppe kritischer Christen im Internet veröffentlich worden. Die Onlinezeitung "Huffington Post" hatte dann darüber berichtet. Auf die selbstgestellte Frage, wie Gott die Juden ins gelobte Land zurückgebracht habe, sagte Hagee in der Predigt: "Die Antwort sind Fischer und Jäger. Ein Jäger ist jemand, der mit einer Waffe kommt und dich zwingt. Hitler war ein Jäger." Der Holocaust sei passiert, weil es Gottes "vordringlichstes Ziel für das jüdische Volk war, es zurück ins Land Israels zu bringen".

Wie die "New York Times" weiter berichtete, beendete McCain auch die Zusammenarbeit mit einem weiteren christlichen Prediger aus Ohio, der sich anti-muslimisch geäußert hatte. Durch die Zusammenarbeit mit den Predigern hatte McCain seine Sympathiewerte bei den christlich-konservativen Republikanern verbessern wollen. (ck/dpa)

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