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US-Wahlkampf: Obama vor Clinton bei Wahlspenden

Das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten entwickelt sich spannender als erwartet. Hillary Clinton führt weiter in den Umfragen, aber auch Barack Obama erfreut sich großer Unterstützung.

Das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten entwickelt sich spannender als erwartet. Hillary Clinton führt weiter in den Umfragen, aber ihr schwarzer Herausforderer Barack Obama hat sie im Wettbewerb um Wahlkampfspenden überraschend weit hinter sich gelassen. Im zweiten Quartal 2007 sammelte er 32,5 Millionen Dollar, das ist neuer Rekord. Noch nie hat ein demokratischer Kandidat so viel Geld in drei Monaten eingeworben. Laut „Washington Post“ liegt Hillary „rund zehn Millionen hinter ihm“, laut „New York Times“ sechs Millionen. Die offiziellen Zahlen für alle Bewerber publiziert die Kontrollkommission Mitte Juli.

Bereits nach dem ersten Quartal 2007 wurde es als Sensation gewertet, dass der junge schwarze Senator aus Chicago nahezu gleichauf mit Clinton lag. Sie vermeldete Anfang April 26 Millionen. Weitere zehn Millionen durfte sie aus der Kampagne zu ihrer Wiederwahl als Senatorin 2006 übertragen. Obama erreichte 25 Millionen, doch in als wichtig erachteten Bereichen wie Internetspenden oder der Zahl der Unterstützer lag er vor ihr.

Die neuen Zahlen belegen: Hillary ist dank des machtvollen Netzes von Abhängigkeiten aus den acht Präsidentschaftsjahren ihres Mannes die Kandidatin des Parteiestablishments. In den Umfragen, wen die Demokraten nominieren sollen, führt Clinton stabil mit etwa 35 bis 40 Prozent vor Obama (25 bis 30 Prozent) und dem Südstaatler John Edwards (11 bis 15 Prozent). Obama ist der Kandidat der Herzen, der Basis. Er hat eine höhere Reichweite als sie und ist der bessere Redner. Im ersten Quartal hatten 100 000 Menschen für ihn gespendet, doppelt so viel wie für Clinton. Im zweiten Quartal hat er die Zahl seiner zahlenden Unterstützer auf 258 000 ausgebaut.

Am Montagabend wollte Bill Clinton erstmals an der Seite seiner Frau im Wahlkampf auftreten: in Iowa, dem Staat mit den ersten Vorwahlen im Januar 2008. Hillary hatte die Premiere seit langem angekündigt – wohl auch, damit es nicht wie ein Hilferuf wirkt nach der Spendenniederlage gegen Obama. Bill gilt als der größere Publikumsmagnet. John Edwards hat neun Millionen Dollar im zweiten Quartal gesammelt. Die Republikaner nannten noch keine Zahlen. Christoph von Marschall

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