zum Hauptinhalt
Obama

© AFP

USA: Gipfel-Absage: Obama düpiert Europa

US-Präsident Barack Obama schwänzt den EU-USA-Gipfel im Mai. Offiziell heißt es, Obama wolle sich auf innenpolitische Probleme konzentrieren und seine Auslandsreisen reduzieren. Hinter den Kulissen ist jedoch von anderen Gründen die Rede.

Präsident Barack Obama wird nicht zum EU-USA-Gipfel im Mai nach Europa kommen. Er bricht damit mit einer Tradition, die sein Vorgänger George W. Bush respektiert hatte: Alternierend treffen sich die Spitzenvertreter der beiden größten Wirtschaftsblöcke der Welt in Amerika und Europa, in der Regel zwei Mal im Jahr. Im April 2009 war Obama deshalb nach Prag gereist, im November hatte er die EU-Spitze in Washington empfangen. Das Weiße Haus begründet die Entscheidung mit Obamas innenpolitischen Herausforderungen im Kongresswahljahr. Er wolle seine Auslandsreisen deutlich reduzieren; 2009 hatte er auf zehn Reisen 21 Länder besucht - das sei neuer Rekord im ersten Amtsjahr, hieß es.

Berater lassen durchblicken, der Streit der Europäer, wo der Gipfel stattfinde und wer der Gastgeber sei, habe zu der Absage beigetragen. Herman van Rompuy, der neue ständige EU-Ratspräsident, möchte das Treffen in Brüssel ausrichten. Doch Spanien, das den alle sechs Monate rotierenden EU-Vorsitz innehat, wollte Obama in Madrid begrüßen. Wer die USA nun vertritt, ist noch nicht bekannt. Das "Wall Street Journal" schreibt, die Absage zeige, welch geringes Gewicht Obama der EU beimesse.

In der EU wurde Obamas Absage mit Enttäuschung aufgenommen. "Normalerweise werden Gipfel als solche bezeichnet, weil dort Staats- und Regierungschefs vertreten sind", sagte die Sprecherin der Europäischen Kommission, Pia Ahrenkilde Hansen, Journalisten in Brüssel. Spanien, das derzeit die EU-Präsidentschaft hat, hat den Gipfel für den 24. Mai angesetzt. Er gilt als einer der Höhepunkte der spanischen EU-Ratspräsidentschaft in diesem Halbjahr. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false