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Politik: USA umwerben Inspekteure der UN Blix verärgert / Suchergebnisse

dürfen nicht preisgegeben werden

Wien (pak). Die USA sind dabei, Waffeninspekteure der Vereinten Nationen und möglicherweise auch der Internationalen Atombehörde IAEO auf ihre Seite zu ziehen. Von entsprechenden, zum Teil erfolgreichen Abwerbeversuchen berichtet die „Washington Post“ nach einem Gespräch mit Chefinspektor Hans Blix. Der Chef der IAEO in Wien, Mohamed al Baradei, warnt in einer Stellungnahme, allein „unparteiische, internationale Inspektionen“ könnten Glaubwürdigkeit schaffen. Die IAEO sei die „einzige rechtmäßige Körperschaft“, welche die atomare Entwaffnung des Irak verifizieren könne. Die weiteren, von den UN entsandten UnmovicInspekteure waren zuständig für chemische und biologische Waffen.

Nach Angaben der „Washington Post“ hat das Pentagon bereits vier oder fünf UN-Experten engagiert. Grund dafür sei eine gewisse Unruhe darüber, dass im Irak noch keine Massenvernichtungswaffen entdeckt worden seien. „Wir müssen das Zeug finden, oder die Leute fangen an, uns Fragen zu stellen“, wird ein US-Regierungsvertreter zitiert.

Blix soll über die Abwerbungen sehr deprimiert und verärgert sein. Drei Inspekteure seien zu ihm gekommen und hätten ihn um Rat gefragt, „aber aus Washington direkt haben wir kein Wort gehört“, sagte Blix. Er betonte, die Experten seien „freie Leute“; wer seinen Vertrag beenden wolle, könne das tun. Er unterstrich allerdings, dass, wer gehe, seine bisherigen Suchergebnisse nicht preisgeben dürfe: „Das ist Teil ihres Vertrags. Sie dürfen ihre Dateien nicht mitnehmen.“ Ob die Ankündigung von Blix, zum Juni die Inspekteurstätigkeit niederzulegen, unmittelbar mit den amerikanischen Abwerbungen zu tun hat, lässt die „Washington Post“ offen.

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