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Politik: USA und China: Washington droht Peking mit Abbruch der Gespräche

Nach einer ersten Gesprächsrunde zu der Flugzeugkollision über dem Südchinesischen Meer haben die USA ihren Forderungen in ungewöhnlich scharfer Form Nachdruck verliehen. Wie in Washington nach dem Treffen am Mittwoch in Peking verlautete, wollen die USA die Fortsetzung der Gespräche von einem Entgegenkommen bei der Rückgabe ihres Spionageflugzeugs abhängig machen.

Nach einer ersten Gesprächsrunde zu der Flugzeugkollision über dem Südchinesischen Meer haben die USA ihren Forderungen in ungewöhnlich scharfer Form Nachdruck verliehen. Wie in Washington nach dem Treffen am Mittwoch in Peking verlautete, wollen die USA die Fortsetzung der Gespräche von einem Entgegenkommen bei der Rückgabe ihres Spionageflugzeugs abhängig machen. Das Weiße Haus nannte das Gespräch der Delegationen "nicht produktiv".

US-Botschafter Joseph Prueher soll nach Angaben aus Regierungskreisen das chinesische Außenministerium anrufen und mitteilen, dass die zweite Gesprächsrunde am Donnerstag nicht stattfinden werde, sollte China nicht auf die amerikanische Forderung reagieren. Die USA entschieden sich zu dem Schritt offensichtlich wegen sehr weit auseinanderliegenden Ansichten über die Bewertung des Zwischenfalls, sagte der Gewährsmann weiter.

Beide Seiten hätten ihre Positionen dargelegt, aber keine Fortschritte erzielt, berichtete eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates des USA, Mary Ellen Countryman. Während es der US-Delegation bei dem Treffen im chinesischen Außenministerium hauptsächlich um die Rückgabe des Flugzeugs ging, fordert China vor allem ein Ende der amerikanischen Aufklärungsflüge. Die US-Regierung hatte jedoch vor dem Treffen bekräftigt, sie werde die Aufklärungsflüge nicht einstellen. Beide Seiten weisen sich gegenseitig die Schuld an der Kollision zu.

Peking habe die USA am Mittwoch weiterhin für den Vorfall verantwortlich gemacht, berichtete das chinesische Fernsehen. Die amtlichen Medien warfen in ihrer Berichterstattung Washington eine feindlichere Haltung nach der Freilassung der US-Besatzung vor. Nach dem Treffen am Mittwoch protestierten Chinesen vor dem Gebäude. Die achtköpfige US-Delegation wurde vom stellvertretenden Staatssekretärs im Verteidigungsministerium, Peter Verga, angeführt. Die chinesische Delegation leitete der Generaldirektor der Abteilung für nordamerikanische und ozeanische Angelegenheiten im Außenministerium, Lu Shimin.

Das US-Spionageflugzeug war am 1. April über dem südchinesischen Meer mit einem chinesischen Abfangjäger kollidiert und musste auf der Insel Hainan notlanden. Die Besatzung wurde elf Tage festgehalten, das Flugzeug befindet sich noch immer auf der Insel. Der Pilot des Abfangjägers gilt als tot.

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