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USA und Nordkorea: Finanzstreit gelöst, Atomgespräche begonnen

Die USA haben eingefrorene Gelder für Nordkorea freigegeben. Damit könnte es weitere Fortschritte in den Atomverhandlungen geben: Gibt das Land seine Atomanlagen auf, winken massive Wirtschafts- und Energiehilfen.

Peking - Zum Auftakt der ersten Sechser-Gespräche in Penking seit dem Durchbruch im Februar berichtete die US-Delegation, mit Nordkorea eine Lösung des Finanzstreits über eingefrorene Konten in Macao gefunden zu haben. Seit September 2005 blockierte der Streit die Verhandlungen. Die Gelder in Höhe von 25 Millionen US-Dollar würden auf ein Konto Nordkoreas bei der Bank of China überwiesen, sagte Daniel Glaser, Abteilungsleiter im US-Finanzministerium. Nordkorea habe zugesichert, das Geld für humanitäre Zwecke oder Bildungsaufgaben zu verwenden. "Wir konnten mit der Volksrepublik Nordkorea ein Einverständnis über die vollständige Rückgabe der Gelder erzielen", sagte US-Unterhändler Christopher Hill. Die Konten waren wegen des Verdachts der Geldwäsche und anderer illegaler Finanzaktivitäten Nordkoreas eingefroren worden.

Folgen Worten Taten?

Nordkoreas Unterhändler Kim Kye Gwan wiederholte, dass sein Land den Atomreaktor und die nuklearen Anlagen in Yongbyon erst wie vereinbart abschalten werde, wenn die Geldmittel vollständig freigegeben seien. Nach Angaben des US-Beamten Glaser muss Nordkorea die rechtlichen und technischen Einzelheiten des Transfers noch mit den Behörden in Macao regeln, berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

Bei der neuen Verhandlungsrunde gut einen Monat nach der Einigung über den schrittweisen Abbau des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms wollen sich die Delegationen der beiden koreanischen Staaten, der USA, Chinas, Russlands und Japans über die Fortschritte informieren, die seither in fünf Arbeitsgruppen erzielt wurden. Wie lange die neuen Gespräche dauern werden, war unklar. Nordkorea hat nach eigenen Angaben schon damit begonnen, seine Atomanlagen zu schließen. Doch berichteten südkoreanische Geheimdienstkreise laut Nachrichtenagentur Yonhap, die Reaktoren seien weiter normal in Betrieb.

Nordkorea hatte am 13. Februar zugesagt, innerhalb von 60 Tagen den Atomreaktor in Yongbyon und andere nukleare Einrichtungen abzuschalten. Im Gegenzug hatten die USA eine Lösung des Finanzstreits und Südkorea in einer ersten Stufe die Lieferung von zunächst 50.000 Tonnen Heizöl an den verarmten stalinistischen Staat zugesagt. (tso/dpa)

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