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Politik: USA wollen Grenze von Irak und Türkei aus der Luft überwachen

Die USA wollen einen türkischen Einmarsch nach Irak nach den Worten des irakischen Staatspräsidenten Dschalal Talabani durch eine bessere Sicherung der türkisch-irakischen Grenze abwenden. Es gebe „konkrete Vorschläge“ der Amerikaner, um einen türkischen Einmarsch noch zu verhindern, sagte Talabani der türkischen Zeitung „Milliyet“.

Die USA wollen einen türkischen Einmarsch nach Irak nach den Worten des irakischen Staatspräsidenten Dschalal Talabani durch eine bessere Sicherung der türkisch-irakischen Grenze abwenden. Es gebe „konkrete Vorschläge“ der Amerikaner, um einen türkischen Einmarsch noch zu verhindern, sagte Talabani der türkischen Zeitung „Milliyet“. Um das Eindringen von PKK-Trupps aus dem Nordirak in die Türkei zu erschweren, solle die 330 Kilometer lange Grenze zwischen dem Irak und der Türkei rund um die Uhr aus der Luft überwacht werden. Ob Ankara sich damit zufrieden gibt, ist aber unsicher.

Einzelheiten zu den Plänen nannte Talabani nicht. Denkbar wäre der Einsatz von Flugzeugen oder Hubschraubern, die mit Wärmebildkameras ausgerüstet sind. Die Geräte könnten PKK-Trupps aufspüren, die aus dem Irak in die Türkei einsickern; die gesammelten Daten könnten dann der türkischen Armee übermittelt werden. Laut Presseberichten hatten die USA schon vor Tagen eine verbesserte geheimdienstliche Zusammenarbeit im Norden des Irak angeregt. Der Irak will zudem mit der Einrichtung zusätzlicher Kontrollposten die Aktionen der PKK hemmen. Die Türkei droht mit einem Einmarsch, weil die PKK vom Nordirak aus Angriffe auf türkischem Territorium startet. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan will am kommenden Montag in Washington mit US-Präsident George Bush über Maßnahmen gegen die PKK sprechen. Vorher wird US-Außenministerin Condoleezza Rice zu Gesprächen in der Türkei erwartet.

Vor Bekanntwerden der US-Vorschläge betonte Erdogan erneut, falls nötig werde die Türkei von ihrem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch machen. Die türkische Armee hat rund 100 000 Soldaten in Südostanatolien zusammengezogen und liefert sich heftige Gefechte mit PKK-Kämpfern. Bei den jüngsten Zusammenstößen wurden der Armee zufolge 15 Rebellen getötet.

Offenbar fühlt sich Erdogan bei der Entscheidung über einen Einmarsch von den Militärs unter Druck gesetzt. In einer Rede kritisierte der Premier, dass ehemalige Offiziere in Fernseh-Talkshows eine sofortige Irakintervention fordern und der Regierung Feigheit vorwerfen. In der Türkei gelten Ex-Offiziere als inoffizielle Sprecher der Armee.

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