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© AFP

Venezuela: Hunderttausende protestieren gegen Chavez

Hugo Chavez ist venezolanischer Präsident und wenn es nach ihm geht, bleibt er das auch noch eine ganze Weile. Das Problem: Nach gültiger Verfassung muss er 2013 abtreten. Also soll das Volk die Verfassung ändern. Aber das spielt nicht mit.

Vor dem Verfassungsreferendum über eine unbegrenzte Wiederwahl des Präsidenten haben in der venezolanischen Hauptstadt Caracas am Samstag mehr als 600.000 Menschen gegen den Amtsinhaber Hugo Chavez demonstriert. Das berichten örtiliche Medien. Die Demonstranten, angeführt von Oppositionsparteien und Studentengruppen, schwenkten die Nationalflagge und skandierten "Nein heißt nein" gegen die Verfassungsänderung.

Am 15. Februar entscheiden 16 Millionen wahlberechtigte Venezolaner per Verfassungsreferendum, ob der Staatsführer unbegrenzt wiedergewählt werden darf, oder ob die Ära Chavez 2013 gemäß der Verfassung nach zwei Amtszeiten endgültig zu Ende ist. Ein erstes Referendum in dieser Sache war im Dezember 2007 gescheitert. Damals hatte sich die unbegrenzte Wiederwahlmöglichkeit nur auf das Präsidentenamt bezogen. Diesmal soll es für alle gewählten Volksvertreter gelten.

Gegen das aktuelle Referendum gab es in den vergangenen Wochen bereits massive Studentenproteste, die teils von Sicherheitskräften gewaltsam aufgelöst wurden. Trotz enormer Bemühungen, seine Anhänger zu mobilisieren, kann sich Chavez einer Mehrheit nicht sicher sein. Erstmals wurde Chavez 1998 ins Präsidentenamt gewählt. Nach Inkrafttreten der neuen Verfassung wurde er bei Neuwahlen 2000 wiedergewählt und im Dezember 2006 klar bestätigt. (sf/dpa/AFP)

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