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Venezuela: Weitere Öl-Anlagen werden verstaatlicht

Die Erdölbranche Venezuelas wird immer mehr verstaatlicht. In Zulia, einer Provinz im Nordwesten des Landes, haben Soldaten zahlreiche Anlagen privater Öl-Zulieferer besetzt. Staatschef Hugo Chávez hatte am Freitag die komplette oder teilweise Enteignung von rund 60 Öl-Dienstleistungsunternehmen angeordnet.

Bereits 2007 hatte Präsident Chávez eine Reihe internationaler Ölkonzerne verstaatlicht. Medien berichteten unter Berufung auf den Energie- und Ölminister Rafael Ramírez, dass mehr als 80 Prozent der Firmen unter der Kontrolle des staatlichen Ölkonzerns Petroleos de Venezuela (PDVSA) stünden.

Die neue Verstaatlichungswelle begründete Chávez mit jährlichen Einsparungen von etwa 700 Millionen Dollar, die dadurch erreicht würden. Die Enteignungen konzentrieren sich auf Zulieferer, Fördergesellschaften und Dienstleister am öl- und gasreichen See von Maracaibo.

Dort werde das Barrel (159 Liter) für etwa acht Dollar produziert, sagte Chávez. Etwa 40 Prozent davon gingen an die Subunternehmen. "Jetzt geht nichts mehr an die Unternehmen", so Chávez. Der Staatschef gab an, die eingesparten Gelder für die soziale Entwicklung der Region investierten zu wollen.

Venezuela ist der fünftgrößte Rohöl-Produzent der Welt. Der Dienstleistungssektor der venezolanischen Ölindustrie beschäftigt derzeit etwa 20.000 Mitarbeiter. Angesichts der auf fast acht Milliarden Dollar geschätzten Verschuldung des PDVSA sind sich die Gewerkschafter uneinig darüber, ob die Verstaatlichung den Arbeitnehmern Vorteile bringen wird. (sh/dpa)

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