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Politik: Verdächtiger Koffer: Jüdische Gemeinde bedroht

Ein verdächtiger Koffer vor der Lübecker Synagoge, der nach einer Bombendrohung am Montagabend vorsorglich vom Kampfmittelräumdienst gesprengt wurde, hat sich als Attrappe entpuppt. Das habe eine kriminaltechnische Untersuchung ergeben, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Ein verdächtiger Koffer vor der Lübecker Synagoge, der nach einer Bombendrohung am Montagabend vorsorglich vom Kampfmittelräumdienst gesprengt wurde, hat sich als Attrappe entpuppt. Das habe eine kriminaltechnische Untersuchung ergeben, teilte die Polizei am Dienstag mit. Es sei kein Sprengstoff gefunden worden.

Ein anonymer Anrufer hatte am Montagabend mit einem Bombenanschlag auf das jüdische Gebetshaus in der Innenstadt gedroht. Der entdeckte Koffer war wenig später vom Kampfmittelräumdienst mit einem Wasserstrahl zerlegt worden. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

Die Untersuchung des Inhaltes habe ergeben, dass es sich weder um Sprengstoff noch um andere explosive Substanzen gehandelt habe, sagte ein Polizeisprecher. Die Lübecker Synagoge wird wegen zweier früherer Anschläge rund um die Uhr bewacht.

Mit Betroffenheit reagierte Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) auf die Bombendrohung. "Ich frage mich, wie so etwas passieren konnte, nach allem, was in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in unserer Stadt geschehen ist", sagte Saxe. Der Bürgermeister warnte vor verfrühten Schuldzuweisungen. Die Polizei habe noch keine Hinweise auf Hintergründe und Motive der Tat, er lehne es deshalb ab, über einen möglichen rechtsextremistischen Hintergrund zu spekulieren, sagte er. Im März 1994 hatten vier Männer aus Lübeck aus ausländerfeindlichen Motiven einen Brandsatz in das Gebäude geworfen. Im Mai 1995 wurde ein Schuppen neben dem Seiteneingang der Synagoge in Brand gesetzt.

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