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Achim Steiner hat zehn Jahre lang das UN-Umweltprogramm (UNEP) geführt. Nun soll er aus beim UN-Entwicklungsprogramm UNDP weitermachen.

© Foto: dpa/Michael Kappeler

Vereinte Nationen: Achim Steiner wird Chef des UN-Entwicklungsprogramms

Der frühere Unep-Chef wird wieder zum ranghöchsten Deutschen in den Vereinten Nationen. Nach zehn Jahren an der Spitze des Umweltprogramms in Nairobi, hat UN-Generalsekretär António Guterres ihn nun als Chef des UNDP nominiert.

Als Achim Steiner im vergangenen Herbst seinen Posten als Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (Unep) in Nairobi verließ, hatte Deutschland den letzten hochrangigen UN-Beamten verloren. Nun macht Achim Steiner weiter: als Chef des UN-Entwicklungsprogramms UNDP. UN-Generalsekretär António Guterres berief ihn in dieser Woche auf den Chefposten, den die frühere neuseeländische Premierministerin Helen Clark Ende April aufgibt.
Im Auswärtigen Amt sind sie begeistert. Das UNDP spiele eine „zentrale Rolle bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030“, die das Leben der ärmsten Menschen verbessern sollen. „Für diese wichtige Aufgabe wäre Achim Steiner mit seiner Erfahrung und seinem unerschütterlichen Idealismus der richtige Kandidat.“ Es bestehen zwar kaum Zweifel, dass die UN-Generalversammlung dem Vorschlag von Guterres folgen wird. Aber noch muss Steiner dort im neuen Amt bestätigt werden.
Achim Steiner schlug in der Endauswahl die französische Umweltministerin Ségolène Royal, die nicht amüsiert war. Sie kritisierte, dass Guterres den Job einer Frau versprochen habe, und vermutete, dass Deutschland als großer Geber sein Gewicht geltend gemacht habe. „Ich bedaure das“, sagte sie. Aber „so ist das Leben“. Für Guterres dürfte das Geber-Argument wichtig sein. Die USA wollen ihre Beiträge massiv kürzen.
Der 55-jährige Achim Steiner leitet derzeit die Martin-School für Nachhaltigkeit und Zukunftsforschung an der Universität Oxford und gehört dem deutschen Nachhaltigkeitsrat an. Steiner hatte sich 2016 vergeblich um Guterres’ Nachfolge als UN-Flüchtlingskommissar beworben. Seine Erfahrungen in Nairobi bei Unep, wo er Klaus Töpfer auf den Chefposten gefolgt war, dürften ihm auch im neuen Amt helfen. Der Deutsch-Brasilianer versteht Umweltpolitik als Entwicklungspolitik und dürfte beim UNDP vor allem einen Schwerpunkt auf die Bewältigung der Folgen des Klimawandels legen.

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