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Politik: Vereinte Nationen wollen Steueroasen austrocknen - OECD-Regeln sollen für alle gelten

Die Vereinten Nationen wollen Steueroasen in aller Welt für den Kampf gegen Geldwäsche gewinnen. Die bei der Geldwäsche involvierten Summen überstiegen inzwischen das Maß dessen, was die internationale Gemeinschaft zu tolerieren bereit sei, erklärte der Direktor des UN-Büros für Drogenkontrolle und Verbrechensvorbeugung, Pino Arlacchi, am Donnerstag auf einer zweitägigen Konferenz in George Town auf den Caymaninseln.

Die Vereinten Nationen wollen Steueroasen in aller Welt für den Kampf gegen Geldwäsche gewinnen. Die bei der Geldwäsche involvierten Summen überstiegen inzwischen das Maß dessen, was die internationale Gemeinschaft zu tolerieren bereit sei, erklärte der Direktor des UN-Büros für Drogenkontrolle und Verbrechensvorbeugung, Pino Arlacchi, am Donnerstag auf einer zweitägigen Konferenz in George Town auf den Caymaninseln. Die Konferenz hatte das Ziel, Steueroasen zur Anerkennung der Regeln für das Bankwesen zu bewegen, wie sie von der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aufgestellt wurden.

An dem Treffen nahmen 37 der weltweit 55 so genannten Offshore Center teil; von den wichtigsten fehlte lediglich Hongkong. Die Caymaninseln in der Karibik als Gastgeber gelten als fünftgrößtes Bankenzentrum der Welt. Die 26 in der OECD vertretenen Industriestaaten versuchen, den Verlust von Milliardensummen an Steuergeldern durch "schädliche Steuerpraktiken" in gewissen Staaten zu unterbinden. Die USA haben aus diesem Grund Staaten ins Visier genommen, die Verbrechern gestatten, illegale Gewinne zu legitimieren. In vielen dieser Staatenist es gegen eine Gebühr von wenigen tausend Dollar möglich, ein Unternehmen anzumelden, über das Steuergelder oder durch illegale Geschäfte erworbenes Geld dem Zugriff der heimatlichen Behörden entzogen werden.

Der Direktor der internationalen Finanzdienstleistungen im südamerikanischen Staat Belize, Gian Gandhi, wies darauf hin, dass eine Gesetzesänderung das Aus für viele aufstrebende Industrien in den betroffenen Staaten bedeuten würde. Um die Dimension des Problems einzuordnen, erinnerte Arlacchi aber an den Geldwäscheskandal vom vergangenen Jahr in New York, bei dem russische Kriminelle mindestens sieben Milliarden Mark über die Bank of New York gewaschen haben sollen. Das gesamte Bruttoinlandsprodukt Jamaikas etwa liege bei 9,5 Milliarden Dollar (etwa 19,5 Milliarden Mark), sagte Arlacchi. Der Finanzminister der Caymaninseln, George McCarthy, erklärte, das Beispiel der New Yorker Bank zeige, dass das Problem der Geldwäsche nicht nur Steueroasen betreffe und entsprechende Gesetze auch anderswo relevantseien.

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