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Politik: Vereinzelte Krawalle in Kreuzberg

Nur bis zur Nacht blieb der 1. Mai friedlich

Berlin - Nach einem friedlichen „Myfest“ ist es gestern Abend zu vereinzelten Ausschreitungen in Kreuzberg gekommen. Telefonzellen wurden beschädigt, Steine auf Polizisten geschleudert, Mülleimer angezündet. Ein Polizeisprecher sprach dennoch von einem insgesamt ruhigen und friedlichen Abend. Es könne maximal von „Scharmützeln“ die Rede sein. „Wir haben den einen oder anderen Steinewerfer rausgeholt. Sonst nichts Bewegendes.“ Bei Redaktionsschluss waren die Auseinandersetzungen noch nicht beendet.

Mehrere Demonstrationen am Nachmittag und frühen Abend waren friedlich verlaufen. Auf dem „Myfest“ feierten etwa 50 000 Menschen rund um die Oranienstraße vor mehreren Bühnen, wo bis Mitternacht mehr als 100 Bands, DJs und Kleinkünstler auftreten wollten, um Randalierern den Raum zu nehmen. Auch die „Revolutionäre 1.-Mai-Demo“ führte durch das Fest. Zwischenfälle blieben dabei jedoch aus. Den gesamten Tag über waren Anti-Konflikt-Teams der Polizei im Einsatz.

In der Nacht zuvor hatte die Berliner Polizei energisch einschreiten müssen. In der Walpurgisnacht wurden bei Ausschreitungen nach einem Konzert am Boxhagener Platz deutlich mehr Randalierer festgenommen als noch im Jahr 2006: Polizeipräsident Dieter Glietsch gab am Dienstagnachmittag bekannt, dass 119 Menschen verhaftet wurden – im vergangenen Jahr waren es noch rund 70. Die Polizei war mit insgesamt 5000 Beamten im Einsatz. Glietsch zeigte sich zufrieden: „Unser Konzept der Deeskalation und des konsequenten Einschreitens gegen Gewalt ist aufgegangen.“ Vor 20 Jahren, am 1. Mai 1987, hatten sich Randalierer in Kreuzberg eine Straßenschlacht mit der Polizei geliefert. AG/fan/Ha

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