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Vergiftung: Türkischer Alkohollieferant doch noch nicht gefasst

Der türkische Getränkehändler, der methanolhaltigen Wodka verkaufte, konnte noch nicht festgenommen werden. Sieben deutsche Schüler vergifteten sich an dem Getränk, drei davon starben. Hoteliers planen nun ein Gipfeltreffen.

Berichte über eine Festnahme des verdächtigen Getränkehändlers erwiesen sich inzwischen als falsch. Festgenommen wurden hingegen drei andere Verdächtige, darunter zwei Manager des Hotels, in dem die Jugendlichen gefeiert hatten. Zu dem dritten Festgenommen ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts bekannt.

Wie türkische Zeitungen berichteten, beinhaltete der Alkohol Anteile von Methanol, eines giftigen Stoffes, der normalerweise im Destillationsprozess entfernt wird. Lieferant sei die Firma Germiyan gewesen. Das zuständige türkische Gericht erließ einen Haftbefehl gegen deren Inhaber, der seitdem gesucht wird. Offenbar ist der Händler kein unbeschriebenes Blatt: Bereits im vergangenen Jahr soll er einmal festgenommen worden sein, weil er illegal Alkohol verkauft haben soll, berichten türkische Medien.

In der Annahme Wodka zu trinken, vergifteten sich sieben Schüler eines Lübecker Bildungszentrums auf ihrer Schulexkursion nach Kemer. Im Alter von 21, 19 und 18 Jahren starben drei junge Männer an den Wirkungen des Methanols, die anderen fünf konnten gerettet werden. Der Handel von gepanschtem Alkohol auf dem Schwarzmarkt ist ein in der Türkei bekanntes Problem. Eine mögliche Ursache ist die hohe Alkoholsteuer. Am 15. April wollen sich Hoteliers zu einem Krisentreffen in der Provinzhauptstadt Antalya zusammen setzen. (mm/dpa)

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