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Politik: Verhandlungen im Machtkampf in der Ukraine

Warschau - Eine Woche nach dem Beginn des offenen Machtkampfes zwischen den beiden Rivalen in der Ukraine deutet sich zum ersten Mal eine Lösung des Konfliktes an: Präsident Juschtschenko hat Premier Janukowitsch eine Art Verhandlungsangebot unterbreitet und ließ verlauten, dass er erwäge, die für den 27. Mai angesetzten Neuwahlen zu verschieben.

Warschau - Eine Woche nach dem Beginn des offenen Machtkampfes zwischen den beiden Rivalen in der Ukraine deutet sich zum ersten Mal eine Lösung des Konfliktes an: Präsident Juschtschenko hat Premier Janukowitsch eine Art Verhandlungsangebot unterbreitet und ließ verlauten, dass er erwäge, die für den 27. Mai angesetzten Neuwahlen zu verschieben. Nach unbestätigten Berichten könnten sie im Oktober stattfinden. Er schloss auch nicht aus, sein Dekret zur Parlamentsauflösung auszusetzen.

Zuvor hatte sich der polnische Ex-Präsident Aleksander Kwasniewski um eine Lösung der Krise bemüht und in Kiew separate Gespräche mit Präsident und Premier geführt. Auch Kwasniewski sieht Anzeichen für einen möglichen Kompromiss im Machtkampf: Juschtschenko habe ihn darüber informiert, dass er Janukowitsch ein Paket von Maßnahmen präsentiert habe, die nach seiner Meinung einen Kompromiss ermöglichen sollten. Auch Janukowitsch zeigte sich gesprächsbereit und sagte bei einer Kundgebung, der Konflikt könne am runden Tisch gelöst werden. Wenn es zu vorzeitigen Parlamentswahlen komme, müssten aber auch die Präsidentenwahlen vorgezogen werden.

Unterdessen werden jeden Tag tausende Anhänger Janukowitschs aus allen Landesteilen nach Kiew transportiert. Mit Fahnen und Transparenten ziehen sie Richtung Stadtmitte oder zum Parlament, wo sie gegen die Auflösung des Parlaments demonstrieren.

Knut Krohn

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