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Donald Trump Jr. ist einer derjenigen, die am liberalen Image des verschwundenen Journalisten Jamal Khashoggi kratzen.

© Amanda Voisard/Austin American-Statesman/AP/dpa

Verschwundener Journalist: Trump-Anhänger werfen Khashoggi Nähe zu Islamisten vor

Die Sympathien von Jamal Khashoggi für die Muslimbrüder sind lange bekannt. In den USA kratzen konservative Kreise nun am liberalen Image des Journalisten.

Anhänger und Verbündete von US-Präsident Donald Trump kratzen an dem liberalen Image von Jamal Khashoggi und weisen auf Verbindungen des verschwundenen saudischen Journalisten zu Islamisten hin. Abgeordnete der Republikaner hätten in den vergangen Tagen rechte Medienberichte über Khashoggis Nähe zur islamistischen Muslimbruderschaft sowie über seine Berichterstattung über den 2011 getöteten Al-Kaida-Chef Osama bin Laden ausgetauscht, berichtete die „Washington Post“ am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf Parteikreise. Die Kritik an dem Journalisten solle Trumps Versuche stützen, ein gutes Verhältnis zu den Saudis aufrecht zu erhalten.

Saudi-Arabien steht im Verdacht, für den Tod des Journalisten verantwortlich zu sein. Trump hatte zuletzt betont, man müsse das Ergebnis der Untersuchungen in dem Fall abwarten. Auch er geht aber inzwischen vom Tod des Regimekritikers aus. Die USA haben lukrative Öl- und Waffengeschäfte mit Saudi-Arabien abgeschlossen.

„Khashoggi hatte Verbindungen zur Muslimbruderschaft“, sagte Fox-News-Nachrichtensprecherin Harris Faulkner demnach in einer Sendung am Donnerstag. Einem örtlichen Radiosender sagte der republikanische Senatskandidat für den US-Staat Virginia, Corey Stewart, laut dem Blatt: „Khashoggi war selbst kein guter Kerl.“

Khashoggis frühere Sympathien für Islamisten sind lange bekannt

Trumps Sohn Donald Jr. hatte erst vor einer Woche einen Tweet weiterverbreitet, in dem ein Journalist Khashoggi vorwirft, sich mit bin Laden „in Afghanistan herumgetrieben“ zu haben. „Er ist nur ein demokratischer Reformjournalist, der ein Rollenspiel mit Dschihadisten spielt.“

Khashoggis frühere Sympathien für Islamisten sind bekannt, aber auch sein Wandel zu einem Kritiker der saudischen Regierung, der sich für Reformen, Demokratie und Pressefreiheit aussprach. Er ist saudischer Staatsbürger und war im vergangenen Jahr ins US-Exil gegangen. Dort schrieb er unter anderem eine Kolumne für die „Washington Post“.

Regierungsnahe saudische Medien verbreiten seit Tagen den Vorwurf, Khashoggi habe den Muslimbrüdern, aber auch dem mit Saudi-Arabien verfeindeten Emirat Katar nahegestanden. Die saudische Führung verfolgt die Islamisten. Sie sieht in den Muslimbrüdern eine Gefahr für ihre Macht, weil diese bei vielen Saudis Sympathien genießen. (dpa)

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