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Politik: Versetzung nach Vorwurf des Amtsmissbrauchs - Dusch soll Guerilla-Delegation empfangen haben

Gegen den langjährigen Leiter des Asyl-Bundesamtes, Hans Georg Dusch, laufen Vorermittlungen zu einem Disziplinarverfahren. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte dem Tagesspiegel am Donnerstag insoweit eine Meldung des Nachrichtenmagazins "Spiegel".

Von Robert Birnbaum

Gegen den langjährigen Leiter des Asyl-Bundesamtes, Hans Georg Dusch, laufen Vorermittlungen zu einem Disziplinarverfahren. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte dem Tagesspiegel am Donnerstag insoweit eine Meldung des Nachrichtenmagazins "Spiegel". Danach steht der Beamte in dem Verdacht, sein Amt missbraucht zu haben. Dusch soll sich dafür eingesetzt haben, Mitgliedern der kolumbianischen Guerillagruppe ELN einen Aufenthalt in Deutschland zu verschaffen. Dusch war vor einer Woche überraschend von der Spitze des Nürnberger Bundesamts abgezogen und ins Bundesinnenministerium versetzt worden. Damals hatten sowohl das Ministerium als auch das Bundesamt erklärt, die Maßnahme habe nichts mit Duschs Arbeit zu tun; der Spitzenbeamte sei nur vorübergehend mit der Sonderaufgabe betraut worden, die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs zu analysieren. Dusch, als Anhänger einer restriktiven Asyl-Anerkennungspraxis bekannt, war früher enger Mitarbeiter des CSU-Innenministers Friedrich Zimmermann. Nach den bisherigen Ermittlungen soll Dusch eine Delegation der ENL-Guerilla in seinem Amt empfangen und sich danach bei den rheinland-pfälzischen Behörden dafür eingesetzt haben, den Kolumbianern mit einer Sondergenehmigung einen längeren Deutschland-Aufenthalt zu ermöglichen. Initiator des Treffens soll der umstrittene Privatdetektiv Werner Mauss gewesen sein. Mauss hat enge Kontakte zu der kolumbianischen Guerilla. Er bestreite aber, sich an Dusch gewandt zu haben, heißt es in dem Bericht.

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