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Politik: Viele Inseln, viele Ansprüche

Beim Streit im Süd- und Ostchinesischen Meer geht es auch um Rohstoffe.

Tokio/Hanoi - Chinas Streit mit seinen Nachbarn über Inseln im Süd- und Ostchinesischen Meer gewinnt wieder an Schärfe. Japan bestellte am Dienstag den chinesischen Botschafter ein, um gegen ein mehrstündiges Eindringen chinesischer Schiffe in das von Japan beanspruchte Gebiet um die umstrittenen Senkaku-Inseln zu protestieren.

Zugleich wurde bekannt, dass vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen in der Region Tokio seinen Militäretat erstmals seit zehn Jahren wieder aufstocken will. Die zusätzlichen Gelder sollen für die Wartung von Aufklärungsflugzeugen sowie für Radartechnologien ausgegeben werden. In dem bis Ende März laufenden Haushaltsjahr war das Militärbudget wegen der Staatsverschuldung auf umgerechnet 40 Milliarden Euro gesunken.

Japans Beziehungen zu den Nachbarländern China sowie Nord- und Südkorea hatten sich zuletzt deutlich verschlechtert. Mit China streitet sich Japan über Inseln im Ostchinesischen Meer, die beide Länder beanspruchen. Im September hatte der Kauf der drei Inseln durch Japan zu antijapanischen Protesten und Ausschreitungen in China geführt.

Auch mit Südkorea sind die Japaner um eine Inselgruppe im Clinch. Für zusätzliche Spannungen in der Region sorgte im Dezember der Start einer Rakete in Nordkorea. Aktuell gibt es auch einen Konflikt zwischen China und Vietnam: Die chinesische Marine hinderte nahe den Paracel-Inseln vietnamesische Schiffe daran, Schutz vor einem starken Sturm zu suchen. Wie die vietnamesischen Behörden mitteilten, wollten sich ein beschädigtes Fischerboot und ein weiteres Schiff bei den Paracel-Inseln vor dem Taifun „Sonamu“ in Sicherheit bringen.

Die Inselgruppe im rohstoffreichen Südchinesischen Meer wird ganz oder teilweise von China, Vietnam, Taiwan, den Philippinen, Malaysia, Brunei und Indonesien beansprucht. China hat in den vergangenen Jahren in der Meeresregion nach vietnamesischen Angaben hunderte Fischerboote aufgebracht. Die Boote dürfen oft nur nach hohen Zahlungen wieder nach Vietnam zurückkehren. In dem Meeresgebiet gibt es auch Rohstoffvorkommen. dpa/rtr

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