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Flüchtlinge aus Mali in einem Flüchtlingslager.

© Carola Frentzen/dpa

Viele Opfer verbrannt: Mindestens 95 tote Zivilisten bei Angriff in Mali

Die Hintergründe des Massakers im Dorf Dogon sind noch nicht klar. Vermutlich geht es um einen Konflikt zwischen zwei Volksgruppen.

Bei einem bewaffneten Überfall auf ein Dorf im Zentrum Malis sind nach übereinstimmenden Berichten mindestens 95 Zivilisten getötet worden. Der in der Nacht zu Montag verübte Angriff habe sich gegen ein Dorf der Volksgruppe der Dogon gerichtet, hieß es aus Militärkreisen. Ein Vertreter des Bezirks Koundoun, in dem das Dorf liegt, sagte, die meisten Opfer seien verbrannt.

Möglicherweise handelt es sich um einen Angriff durch Angehörige der Volksgruppe der Fulbe. In den vergangenen Jahren verschärften sich die ethnischen Konflikte zwischen den Fulbe, die der Viehzucht nachgehen, und den Dogon, die Landwirtschaft betreiben.

Dies wird mit dem Erscheinen der dschihadistischen Gruppierung des Predigers Amadu Kufa in Verbindung gebracht, der vor allem unter den Fulbe Kämpfer für seine Organisation rekrutiert. Im März waren bei einem Angriff auf ein Dorf der Fulbe im Zentrum Malis rund 160 Menschen getötet worden.

Das westafrikanische Mali ist seit 2012 Aufmarschgebiet für islamistische Gruppierungen, die damals die Kontrolle über den Norden des Landes übernahmen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten zurück. Trotz der Präsenz tausender internationaler Soldaten herrscht weiter Instabilität. In Mali ist auch die Bundeswehr im Einsatz; sie beteiligt sich unter anderem an der UN-Mission Minusma im Norden des Landes. (AFP)

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