zum Hauptinhalt

Politik: Vom Bauer zum Autobauer

Den Flächenstaat Niedersachsen plagt hohe Arbeitslosigkeit

Mit 47 600 Quadratkilometern ist Niedersachsen flächenmäßig das zweitgrößte Bundesland Deutschlands, nach der Bevölkerungszahl (rund 7,9 Millionen Einwohner) allerdings nur das viertgrößte. Die einst dominierende Landwirtschaft beschäftigt mittlerweile freilich nur noch etwa dreieinhalb Prozent der Erwerbstätigen, die Industrie mittlerweile ein Viertel. Viele Arbeitnehmer in Niedersachsen haben mit dem Automobilbau zu tun: Größter privater Arbeitgeber etwa ist der Volkswagen-Konzern, wo derzeit 89 000 Menschen ihr Auskommen finden, davon allein 50 000 am Standort Wolfsburg.

Sorgen bereitet dem Land die hohe Arbeitslosigkeit. Im November waren fast in Niedersachsen insgesamt 360 000 Menschen ohne Job. Mit 9,1 Prozent lag die Quote deutlich über dem West-Durchschnitt (7,8 Prozent). Als wichtigste Ursache der Arbeitslosigkeit gilt die Konjunkturflaute. Wie in drei weiteren Westländern (Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen) war die Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr 2002 rückläufig, sie sank um 0,3 Prozent. Ein besonders drückendes Problem ist zudem die hohe Verschuldung Niedersachsens. Pro Einwohner hatten sich dort Ende 2001 4645 Euro angehäuft – etwa drei Mal so viel wie in Bayern.

Umgerechnet mehr als 4245 Euro Schulden je Einwohner hatte der seit Ende 1999 amtierende SPD-Ministerpräsident Sigmar Gabriel von seinen Vorgängern Gerd Glogowski und Gerhard Schröder übernommen. Als Schröder 1998 als Bundeskanzler an die Spitze einer rot-grünen Regierung wechselte, war Niedersachsen beim Wirtschaftswachstum Spitzenreiter.

Hauptstadt des Landes zwischen Ems und Elbe, Harz und Nordsee ist Hannover (515 000 Einwohner), im Jahr 2000 Gastgeber der Weltausstellung Expo. Die nächst größeren Städte sind Braunschweig (240 000) und Osnabrück (157 000). dpa

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false