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Politik: Von der Pflicht zur Tugend

Wenn Peter Struck im Mai seinen USKollegen Donald Rumsfeld trifft, kann der Verteidigungsminister selbst erkunden, ob das deutsch-amerikanische Verhältnis so intakt ist, wie das in Berlin gern behauptet wird. Der Pragmatiker Struck hat im Irak-Streit jedenfalls nicht durch leichtfertige Äußerungen oder zugespitzte Vergleiche dazu beigetragen, den Partner in Washington vor den Kopf zu stoßen.

Wenn Peter Struck im Mai seinen USKollegen Donald Rumsfeld trifft, kann der Verteidigungsminister selbst erkunden, ob das deutsch-amerikanische Verhältnis so intakt ist, wie das in Berlin gern behauptet wird. Der Pragmatiker Struck hat im Irak-Streit jedenfalls nicht durch leichtfertige Äußerungen oder zugespitzte Vergleiche dazu beigetragen, den Partner in Washington vor den Kopf zu stoßen. Auch der geplante Verteidigungsgipfel der Kriegsgegner Frankreich, Belgien, Luxemburg und Deutschland scheint im Verteidigungsministerium nicht eben als der Weisheit letzter Schluss angesehen zu werden – unter anderem, weil die Briten nicht dabei sind. Als sich Struck im Juli vergangenen Jahres vom Kanzler „in die Pflicht nehmen“ ließ und Rudolf Scharpings Nachfolger wurde, sagten ihm wegen der miesen Umfragewerte viele voraus, er werde bald der Verteidigungsminister mit der kürzesten Amtszeit sein. Inzwischen macht ihm die Aufgabe Spaß, die Soldaten mögen seine unprätentiöse Art, und sogar die Opposition tut sich schwer, ihm Fehler nachzuweisen. Dabei muss der Ex-Fraktionschef der SPD die Bundeswehr ohne neues Geld zu einer Interventionsarmee umbauen – und bis auf weiteres darf er auf einen höheren Wehretat nur hoffen. hmt

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