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Die meisten Anhänger der Euro-skeptischen "Alternative für Deutschland" wären für einen Austritt Deutschlands aus der EU.

© Thomas Peter/Reuters

Vor dem Brexit-Referendum: Zwei von drei AfD-Anhängern für Austritt Deutschlands aus der EU

Bei dem Brexit-Referendum am Donnerstag kündigt sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Ein entsprechendes Referendum in Deutschland fiele eindeutiger aus.

Zwei von drei Anhängern der AfD würden bei einem Volksentscheid für einen Austritt Deutschlands aus der EU votieren. Dies ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag des „Stern“. Insgesamt gäbe es unter den Wählern hierzulande aber eine überwältigende Mehrheit dagegen: 79 Prozent würden für einen Verbleib in der EU stimmen, 17 Prozent für einen Austritt.

Falls sich die Briten an diesem Donnerstag für den Brexit aussprechen sollten, würden das laut Umfrage fast zwei Drittel (62 Prozent) der Deutschen bedauern - von den AfD-Anhängern sind es nur 17 Prozent.

Trotz aller Krisen und Probleme in Europa meint zudem eine klare Mehrheit von 63 Prozent der Befragten hierzulande, dass die EU noch eine Zukunft hat. Nur 31 Prozent glauben, dass die EU auseinanderbrechen wird - darunter mit 66 Prozent zwei Drittel der AfD-Sympathisanten.

Lucke für Verbleib Großbritanniens in der EU

Der bekennende Euroskeptiker Bernd Lucke, der einstige Gründer der AfD, hofft, dass sich die Mehrheit der Briten an diesem Donnerstag gegen den Brexit entscheiden werden. „Ein Austritt der Briten aus der Europäischen Union wäre ein Verlust für die Gemeinschaft, da sich vor allem die britischen Konservativen in der EU immer für freien Handel und für die Wahrung des Subsidiaritätsprinzips eingesetzt haben“, sagte der Europaabgeordnete. Ein Ausscheiden Großbritanniens hätte für Lucke nur einen Vorteil: „Es würde die EU zu einem Reformprozess zwingen, um einen weiteren Zerfall der Union zu verhindern.“ 

Der einstige Gründer der AfD, Bernd Lucke, plädiert gegen einen Austritt Großbritanniens aus der EU.
Der einstige Gründer der AfD, Bernd Lucke, plädiert gegen einen Austritt Großbritanniens aus der EU.

© Hendrik Schmidt/dpa

Lucke hatte Anfang 2013 gemeinsam mit anderen Kritikern der Eurorettungspolitik die AfD gegründet. Mit einer Gruppe von Konservativen und Wirtschaftsliberalen verließ er 2015 die mittlerweile stärker nationalkonservativ ausgerichtete AfD und gründete die bislang noch recht erfolglose Partei Alfa

Lucke sagte, Alfa werde in den nächsten Landtagswahlkämpfen die Themen EU-Reform und Altersarmut in den Vordergrund stellen. Außerdem trete seine Partei für eine geordnete Flüchtlingspolitik und für einen differenzierten Umgang mit den hierzulande aktiven islamischen Vereinigungen ein. Auf die Frage, ob zwischen der Union und der AfD noch Platz sei für eine konservative Partei wie Alfa, antwortete er: „Immer dann, wenn sich die CSU mit der CDU zofft, sind sich die Wähler bewusst, dass da eine Lücke klafft“. (dpa)

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