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Politik: Vor Normalisierung stehen komplizierte Verhandlungen

Japan und Nordkorea haben am Mittwoch erstmals seit sieben Jahren Gespräche zur Normalisierung ihrer Beziehungen aufgenommen. Die Unterhändler trafen sich im Volkspalast der Kulturen in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang.

Japan und Nordkorea haben am Mittwoch erstmals seit sieben Jahren Gespräche zur Normalisierung ihrer Beziehungen aufgenommen. Die Unterhändler trafen sich im Volkspalast der Kulturen in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. Mit den Verhandlungen sollen die Jahrzehnte währenden Feindseligkeiten zwischen den Ländern beendet und diplomatische Beziehungen installiert werden. Beide Seiten wiesen darauf hin, dass die Verhandlungen schwierig und lang sein würden. Die gestern begonnenen Sondierungsgespräche sollen drei Tage dauern.

Die Vertreter Japans erklärten, bevor es zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen kommen könne, müssten zunächst Fragen wie der Verbleib von zehn in Nordkorea vermissten japanischen Staatsbürgern geklärt werden. Die Regierung in Tokio wirft Nordkorea vor, die Japaner in den siebziger und achtziger Jahren entführt zu haben, was Pjöngjang zurückweist. Japan fordert von Nordkorea zudem ein Ende seiner Raketentests. Eine 1998 über Japan hinweggeschossene nordkoreanische Rakete hatte 1998 zum Abbruch der Kontakte zwischen den beiden Ländern geführt. Nordkorea verlangt seinerseits eine Entschuldigung und Entschädigungen für die strenge Kolonialherrschaft Japans über die koreanische Halbinsel von 1910 bis 1945. In Anspielung auf diese Epoche erschien die staatliche nordkoreanische Zeitung "Rodong Sinmum" am Mittwoch mit der Schlagzeile "Wir werden Japan für das Blut bezahlen lassen".

Japan hatte im März die Wiederaufnahme der Gespräche durch die Zusage in die Wege geleitet, 100 000 Tonnen Reis an das unter Lebensmittelknappheit leidende Nordkorea zu liefern.

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