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Vietnam: Kim-Doppelgänger Howard X und Trump-Doppelgänger Russell White küssen sich.

© REUTERS/Jorge Silva

Vor Trump-Kim-Gipfel in Hanoi: Kim-Doppelgänger Howard X aus Vietnam ausgewiesen

Ein Doppelgänger von Kim Jong Un muss offenbar Vietnam verlassen. Nach einem Polizeiverhör sei ihm mitgeteilt worden, dass sein Visum ungültig sei.

Kurz vor dem USA-Nordkorea-Gipfel in Vietnam soll ein Doppelgänger des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un aus Hanoi ausgewiesen worden sein. Der Australier mit dem Künstlernamen Howard X schrieb am Montag auf seiner Facebookseite, Beamte hätten ihn vom Hotel abgeholt und zum Flughafen begleitet. Vietnamesische Beamte wollten den Fall zunächst nicht kommentieren.

Der "wahre Grund" sei aber, "dass ich mit einem Gesicht geboren wurde, das mich wie Kim Jong Un aussehen lässt", sagte der Kim-Doppelgänger. "Das ist das wahre Verbrechen." Der echte Kim haben "keinen Humor". Satire sei "eine mächtige Waffe gegen jede Diktatur".

Howard X (r) und Russel White (l) sitzen in einem Auto vor dem La Paix Hotel in Hanoi.
Howard X (r) und Russel White (l) sitzen in einem Auto vor dem La Paix Hotel in Hanoi.

© Gemunu Amarasinghe/AP/dpa

Howard X sieht Kim zum verwechseln ähnlich und trägt bei Auftritten die gleiche Brille und Uniform sowie den gleichen Haarschnitt wie der Machthaber. Das zweite Treffen zwischen dem echten Kim und US-Präsident Donald Trump findet an diesem Mittwoch und Donnerstag in Hanoi statt. Inhaltlich geht es dabei um Schritte zur atomaren Abrüstung Nordkoreas und mögliche Gegenleistungen Washingtons.

Ihre beiden Doppelgänger waren bereits in der vergangenen Woche in die vietnamesische Hauptstadt gereist. X und der stark mit Bräunungscreme geschminkte Trump-Darsteller Russell White ließen sich am Freitag auf den Stufen des Opernhauses von Hanoi fotografieren.

Vor dem weltweit viel beachteten Gipfel hatte sich das Kim-Double zusammen mit einem Trump-Imitator auf den Straßen Hanois ablichten lassen. Die Polizei habe die beiden während eines Fernsehinterviews am Wochenende festgenommen und befragt, schrieb Howard X auf Facebook. Sie seien aufgefordert worden, nicht während des Gipfels aufzutreten. Am Sonntag sei er dann informiert worden, sein Visum sei ungültig, schrieb Howard X weiter. Der Trump-Imitator sei nicht ausgewiesen worden.

Er wurde aber aufgefordert, nicht mehr kostümiert in der Öffentlichkeit aufzutreten. Bei seinen Spaziergängen durch Hanoi hatten sich immer wieder Passanten und Touristen mit ihm fotografiert.

„Es beweist nur, dass alle Diktaturen jede Form von Satire fürchten, sogar etwas, das so trivial ist wie ein Doppelgänger“, schrieb X. Bereits vor dem ersten USA-Nordkorea-Gipfel im Juni 2018 war er als Kim-Imitator in Singapur aufgetreten. (dpa, AFP)

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