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Will US-Präsident werden: Donald Trump.

© REUTERS

Vorschlag von Donald Trump: Mehrheit der US-Bürger gegen Einreiseverbot für Muslime

Nur die Republikaner unterstützen den Vorschlag von Donald Trump, keine Muslime mehr einreisen zu lassen. Die Terrorangst in Amerika ist trotzdem so groß wie seit 2001 nicht mehr.

Die Debatte um den Umgang mit Muslimen in den USA hält an. Die Mehrheit der US-Republikaner unterstützt den Muslim-Bann, den der republikanische Spitzenreiter im Feld der Präsidentschaftsbewerber, Donald Trump, gefordert hatte. Das geht aus einer Umfrage des Fernsehsenders NBC und des "Wall Street Journal" hervor. Demnach unterstützen 42 Prozent der Konservativen die Forderung Trumps, keine Muslime mehr in die USA einreisen zu lassen. 36 Prozent sind dagegen. Unter den Wählern der Republikaner finden 16 Prozent die Aussagen Trumps über Muslime beleidigend. Im Unterschied dazu stimmen 75 Prozent der Demokraten und 55 Prozent der Unabhängigen nicht mit ihm überein. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung in den USA liegt Trump weit zurück: Nicht einmal ein Viertel der Amerikaner unterstützt Trumps Vorstoß.

Trump hatte am Montag ein vorübergehendes Einreiseverbot für Muslime gefordert. Der Geschäftsmann verwies auf Umfragen, die "in breiten Teilen der muslimischen Bevölkerung" einen "großen Hass auf Amerikaner" feststellten. Daraufhin forderten hunderttausende Briten in einer Online-Petition ein Einreiseverbot für Trump in Großbritannien. Eine schottische Universität entzog Trump die Ehrendoktorwürde. In Israel regte sich Protest gegen einen Ende Dezember geplanten Besuch des Präsidentschaftsbewerbers, und eine in Dubai ansässige Handelskette beschloss einen Boykott von Produkten des Trump-Imperiums. Das Weiße Haus sprach von Äußerungen, die den Werten des Landes zuwiderliefen. Auch Trumps Rivalen im Kampf um die republikanische Präsidentschaftskandidatur wiesen dessen Ansinnen zurück.

Die Umfrage von NBC und "Wall Street Journal" ergab zudem, dass 59 Prozent der US-Bürger eine positive Meinung zu Muslimen haben, 29 Prozent sehen Muslime negativ. Den Angaben zufolge haben sich diese Prozentsätze seit dem Jahr 2002 kaum verändert. Die Angst vor Terrorismus ist aber im Moment so groß wie seit den Anschlägen vom 11. September 2001 nicht mehr. Demnach gaben 44 Prozent der Befragten an, ein Terroranschlag in den kommenden Monaten sei sehr wahrscheinlich. Zuletzt hatte eine ähnliche Anzahl der Befragten im Oktober 2001 so auf diese Frage geantwortet.

70 Prozent der Befragten hielten die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) für eine große Bedrohung für das Land. Auf die Frage, welchem Präsidentschaftsbewerber sie am meisten trauten, das Terrorproblem in den Griff zu bekommen, nannten 40 Prozent der Befragten den republikanischen Bewerber Donald Trump, 35 Prozent sprachen sich für die Demokratin Hillary Clinton aus. Mit dem Umgang des US-Präsidenten Barack Obama mit der Terrorproblematik waren 57 Prozent der Befragten unzufrieden. (dpa/KNA/AFP)

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