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Vorwahlen in den USA: Romney nur Dritter in Alabama

Bei den US-Vorwahlen der Republikaner in Alabama wird Spitzenreiter Mitt Romney nur Dritter. Rick Santorum siegt - und fordert den zweitplatzieren Newt Gingrich zur Aufgabe auf.

Die Republikaner machen die Nominierung ihres Präsidentschaftskandidaten spannender, als vielen in der Partei lieb ist. Bei den Vorwahlen in den Südstaaten Alabama und Mississippi siegte in der Nacht zu Mittwoch Rick Santorum. In Alabama gewann er mit 34,6 Prozent, in Mississippi mit 32,9 Prozent. Zweiter wurde Newt Gingrich mit 29,3 Prozent in Alabama und 31,3 Prozent in Mississippi.

Mitt Romney, der Favorit für die Kandidatur gegen Präsident Barack Obama im Herbst, belegte nur den dritten Platz mit 28,9 Prozent in Alabama und 30,3 Prozent in Mississippi. Der Vierte im Rennen, Ron Paul, landete in beiden Staaten abgeschlagen bei rund fünf Prozent. Parallel stimmten auch die Republikaner in Hawaii über ihren Wunschkandidaten ab. Wegen der Zeitdifferenz wurde erst später mit dem Ergebnis gerechnet.

Nach dem Doppelsieg im Süden gilt der wertkonservative Katholik Santorum als einzige glaubwürdige Alternative zu Spitzenreiter Romney. Romney kann nach etwa der Hälfte aller Vorwahlen 16 Siege verbuchen, Santorum neun, Newt Gingrich dagegen nur zwei. Für Gingrich, der aus Georgia stammt und auf die Südstaaten gesetzt hatte, ist der Ausgang ein Rückschlag. Santorum forderte ihn auf, seine Bewerbung aufzugeben, damit sich die Konservativen in der Partei, die Romney nicht für den geeigneten Kandidaten halten, hinter einem einzigen Rivalen zusammenfinden, nämlich Santorum Gingrich bekräftigte jedoch, dass er im Rennen bleiben werde.

Für Romney ist der dritte Platz in beiden Staaten eine unangenehme Schlappe. Sie verstärkt die Zweifel, ob er am Ende in allen Regionen des Landes als Herausforderer des amtierenden Präsidenten Barack Obama akzeptiert wird. Er kann den Rückschlag aber verkraften. Denn bei der entscheidenden Machtfrage, der Zahl der Delegierten für den Nominierungsparteitag im August, führt Romney weiter mit großem Abstand.

Worüber die Republikaner sich Sorgen machen

Die 50 Delegierten in Alabama und 40 in Mississippi werden proportional zum Ergebnis verteilt. Und da die prozentualen Abstände in beiden Staaten gering sind, kann Santorum Romneys Vorsprung in der Delegiertenzählung kaum verringern. Nach der Berechnung des angesehenen Internetportals Realclearpolitics führt Romney nun mit 476 Delegierten vor Santorum (299), Gingrich (140) und Paul (64).

Für die Nominierung sind 1144 Delegierte nötig. Unter Republikanern wächst die Sorge, dass kein Kandidat in den verbleibenden Vorwahlen genug Delegierte erobern kann, um die Zahl zu erreichen und die Partei eine so genannte „brokered convention“ erlebt, in der darüber verhandelt werden muss, wer die Partei als Spitzenreiter in die Wahl führt

Santorum und Gingrich geben unter der Hand zu, dass sie keine Aussichten haben, Romney bei der Delegiertenzahl zu überholen. Ihr Ziel ist es, die Zweifel an ihm zu verstärken und dank ihrer eigenen Delegiertenzahl eine starke Verhandlungsposition zu erreichen.

Kommentatoren geben allerdings zu bedenken, dass die Partei sich schlecht gegen den Willen der Basis stellen kann, wenn Romney zwar die Zahl 1144 verfehlt, aber dennoch der Kandidat mit den bei weitem meisten Delegierten ist. Im Ergebnis werde Romney nicht verhindert, sondern geschwächt in die Auseinandersetzung mit Obama geschickt.

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