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Vorwurf der illegalen Einreise: Nordkorea klagt US-Reporterinnen an

Die beiden vor mehr als acht Wochen in Nordkorea festgenommenen Journalistinnen sollen sich am 4. Juni vor Gericht verantworten. Ihnen droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Die Journalistinnen des US- Senders "Current TV", Laura Ling und Euna Lee, werden seit rund zwei Monaten im kommunistischen Nordkorea festgehalten. Sie waren am 17. März am nordkoreanisch-chinesischen Grenzfluss Tumen festgenommen worden. Nordkorea wirft ihnen illegalen Grenzübertritt und "feindselige Aktivitäten" vor, meldete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA.

Südkoreanischen Medien zufolge aber hatten die beiden Journalistinnen auf der chinesischen Seite gefilmt, als sie von nordkoreanischen Grenzschützern festgenommen worden seien. Auch der Sender bestätigt, die beiden Frauen hätten im Auftrag von Current TV eine Geschichte über nordkoreanische Flüchtlinge am Fluss Tumen zwischen beiden Ländern recherchiert.

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Den Termin für die Verhandlung am 4. Juni habe der zentrale Gerichtshof des Landes gemäß der Anklage festgelegt, meldete KCNA am Donnerstag.

Das US-Außenministerium versucht eigenen Angaben zufolge, die Angelegenheit über diplomatische Kanäle zu lösen. Allerdings unterhält Washington keine formalen diplomatischen Beziehungen zu Pjöngjang.

Die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Nordkorea und den USA haben sich zuletzt weiter abgekühlt. Die USA werfen der kommunistischen Führung in Pjöngjang vor, hinter ihrem jüngst durchgeführten Satelliten-Start den Test einer Langstreckenrakete verbergen zu wollen, die auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden könnte. (sba/dpa/Reuters)

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