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Politik: Wählt C/! (Glosse)

Es scheint, als werde der Christlich-Demokratischen Union die definitive Schmach erspart bleiben. Zwar ist nun längst all der schöne Lack ab, hohe Würdenträger der Partei stehen im Hemd vor ihren Wählern, und der größte Bundeskanzler aller Zeiten schrumpft auf Normalformat.

Es scheint, als werde der Christlich-Demokratischen Union die definitive Schmach erspart bleiben. Zwar ist nun längst all der schöne Lack ab, hohe Würdenträger der Partei stehen im Hemd vor ihren Wählern, und der größte Bundeskanzler aller Zeiten schrumpft auf Normalformat. Aber das . . - nein, das nicht: Das C bleibt. Jedenfalls schließen wir das aus einem Urteil des Würzburger Landgerichts, das sich mit der Schwesterpartei CSU zu befassen hatte. Drei Theologen wollten ihr wg. Befürwortung der Nato-Angriffe auf Jugoslawien das schmückende Wort "christlich" aberkennen lassen. Doch da lagen sie schief bei den bayerischen Richtern, die trocken feststellten, derlei Persönlichkeitsrechte könnten nur vom Betroffenen selbst - Jesus Christus - oder seinen nahen Verwandten geltend gemacht werden. Glück für die CSU, dass die nahen Verwandten in den Kirchen nicht zum Staatsstreich neigen und sich der Klage deshalb nicht angeschlossen haben. So: Das hohe C wäre gerettet. Aber ist nicht, genau genommen, vor allem das U wegen gewisser Spaltungstendenzen in Gefahr? Und was, wenn Betroffene ihre Rechte am D, respektive S, geltend machen? Am Ende trägt die neue konservative Partei den Namen C/. Der Stoiber Edmund wird uns dann erklären, wie man das ausspricht.

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