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Waffengeschäft: Deutschland liefert Raketen nach Südkorea

Offiziell befinden sich Nord- und Südkorea seit den 50er Jahren im Kriegszustand. Zur Landesverteidigung bekommen die Südkoreaner nun Luftabwehr-Raketen der Bundeswehr. Obwohl das Waffensystem gebraucht ist, streicht Deutschland eine halbe Milliarde Euro ein.

Die südkoreanischen Luftstreitkräfte haben eine erste Lieferung von gebrauchten Flugabwehrraketen vom US-Typ Patriot aus Bundeswehrbeständen erhalten. Die Raketen aus Deutschland ersetzen veraltete Nike-Waffensysteme zur Flugabwehr und sollen bis zum Jahr 2012 stationiert werden, wie die Luftwaffe in Seoul mitteilte. Eine Vereinbarung vom September des vergangenen Jahres sieht den Kauf von insgesamt 48 Patriot-Raketen aus Deutschland für etwas mehr als eine Billion Won - derzeit etwa 525,7 Millionen Euro - vor.

Südkorea hatte bereits im August dieses Jahres gebrauchte Patriot-Raketen aus Deutschland eingeführt. Zunächst wurden jedoch Tests durchgeführt, bevor die erste offizielle Lieferung gebilligt wurde. Südkorea sieht zusammen mit den USA und ihren Alliierten im nordkoreanischen Raketen- und Atomwaffenprogramm eine Bedrohung für die Region. Die beiden koreanischen Staaten befinden sich seit ihrem Bruderkrieg 1950 bis 1953 völkerrechtlich noch im Kriegszustand, da bisher noch kein Friedensvertrag geschlossen wurde. (sf/dpa)

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