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Ein Longseller des internationalen Waffenhandels: die Kalaschnikow. Das Foto zeigt palästinensische Sicherheitskräfte.

© dpa

Waffenhandel: In Asien werden die meisten Waffen gekauft

Deutschland steht auf Platz drei der Staaten, die Waffen in alle Welt verkaufen. Damit ist Deutschland an Frankreich vorbeigezogen.

Indien hat zwischen 2009 und 2013 mehr Waffen gekauft als jedes andere Land der Welt. Das teilte das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag mit. Die drei größten Waffenimporteure im jüngsten Fünfjahreszeitraum waren neben Indien noch China und Pakistan. Das Wettrüsten der beiden rivalisierenden Nachbarn Indien und Pakistan hat stark zugenommen. Indiens Waffenimporte lagen um 111 Prozent höher als im Fünfjahreszeitraum von 2004 bis 2008, in Pakistan sogar um 119 Prozent. Auch die arabischen Golfstaaten haben deutlich mehr Waffen gekauft.

Die USA sind immer noch der größte Waffenverkäufer

Bei den Waffenexporteuren stehen die USA mit einem Weltmarktanteil von 29 Prozent weiter an der Spitze. Die meisten amerikanischen Waffen haben Australien, Südkorea und die Vereinigten Arabischen Emirate gekauft.

Russland steht mit einem Weltmarktanteil von 27 Prozent an zweiter Stelle der Exportnationen. Vor allem Indien, China und Algerien haben sich in Russland eingedeckt. Deutschland liegt mit einem Weltmarktanteil von sieben Prozent an dritter Stelle, obwohl das Waffengeschäft in den vergangenen fünf Jahren im Vergleich zu den vorhergehenden fünf Jahren um 24 Prozent zurückgegangen ist. Die größten deutschen Kunden: die USA, Griechenland (trotz Euro-Krise) und Israel. Rang vier nimmt jetzt China mit sechs Prozent Marktanteil ein, gefolgt von Frankreich mit fünf Prozent. Asien rüstet aktuell am stärksten auf. Das dürfte mit den ungeklärten Konflikten im südchinesischen Meer und der unkalkulierbaren Politik von Nordkorea zusammenhängen.

Das Sipri-Institut verfügt über eine Datenbank, in der ein Großteil der Waffenkontrakte seit den 50er Jahren verzeichnet sind. Die Vergleiche über den Handel mit den Waffen stellt das Institut immer über Fünf-Jahreszeiträume an, um kurzfristige Schwankungen nicht zu stark zu gewichten. Nach dem Ende des kalten Krieges war der Waffenhandel zunächst stark rückläufig. Seit etwa zehn Jahren steigen die Verkäufe und Käufe wieder.

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