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Trittin

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Wahkampf 2009: Grüne wollen ohne Koalitionsaussage antreten

Im nächsten Bundestagswahlkampf möchten sich die Grünen nicht auf einen festen Partner festlegen. Sie wollen statt dessen ihre Inhalte betonen und "austesten, mit wem wir was tatsächlich machen können", wie Ex-Bundesumweltminister Jürgen Trittin sagt.

Die Grünen wollen ohne eine Koalitionsaussage in den Wahlkampf 2009 ziehen. Der voraussichtliche Spitzenkandidat der Partei, Jürgen Trittin, möchte sich im Wahlkampf nicht festlegen. "Wir werden in den Wahlkampf gehen mit einer klaren Aussage, für was wir stehen", sagte er der "Berliner Zeitung".

Wenn man diese Inhalte durchsetzen wolle, werde man sich Gesprächen nicht verweigern können, sagte Trittin. "Das gilt für alle Parteien", betonte Trittin. "Unsere Wähler erwarten, dass wir austesten, mit wem wir was tatsächlich machen können", sagte Trittin. Mit politischer Beliebigkeit habe das nichts zu tun. In den früheren Bundestagswahlkämpfen hatten die Grünen noch eine Koalitionsaussage zugunsten der SPD getroffen.

Trittin: SPD sehr viel wahrscheinlicher als CDU

Der ehemalige Bundesumweltminister stellte aber zugleich klar, dass er eine Zusammenarbeit mit der SPD noch immer für wahrscheinlicher halte als mit der CDU. "Die SPD steht uns im Bund in den meisten politischen Fragen noch immer sehr viel näher als die CDU", betonte Trittin. So könne er sich beispielsweise nur schwer vorstellen, mit der Union Kernkraftwerke abzuschalten oder ein Grundrecht auf Datenschutz umzusetzen.

Trittin nannte es richtig, dass die Grünen in Hamburg ein Bündnis mit der CDU prüfen. Dabei gehe es darum, das Kohlekraftwerk Moorburg zu stoppen, die Studiengebühren abzuschaffen und zu Alternativen zur Elbvertiefung zu kommen. "Wenn das geht, wären wir bescheuert, es nicht zu tun. Schließlich macht sonst eine große Koalition das Gegenteil", sagte er. (mhz/ddp)

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