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Politik: Wahl-Akrobatik

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Wenn es heiß wird, dann kommt mancher ins Schwitzen. Vor allem, wenn es gilt, das Ziel zu erreichen.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Wenn es heiß wird, dann kommt mancher ins Schwitzen. Vor allem, wenn es gilt, das Ziel zu erreichen. Und das nicht etwa auf Platz zwei, sondern ganz vorn. Nun haben die Sozialdemokraten am Montag, achtzehn Tage vor dem Plan, die „heiße“ Wahlkampfphase eröffnet.

Ganz nebenbei: Den Chef-Wahlkämpfern muss man zugute halten, dass sie das Wörtchen „heiß“ bestimmt schon im Frühjahr ausgedacht haben. Da träumten wir alle noch von Sommertagen mit Eiscreme und Sonnenhut. Nun ist das Ganze ja völlig ins Wasser gefallen, oder besser im Regen ertrunken, der ohne Unterlass vom Himmel fällt.

Doch zurück zur Hitze des Wahlgefechts. Es ist schon beeindruckend, wie man so eine Kampfmaschinerie quasi auf Zuruf so umkrempeln kann, dass Plakate achtzehn Tage früher aus der Druckmaschine kommen und die Musikanten des Vorprogramms auch schon bei Stimme sind, obwohl sie doch noch gut zwei Wochen üben wollten. Das Drumherum klappte jedenfalls in Hannover prima. Die nötige Prominenz war am Ort, der Geburtstag der Kanzlergattin wurde mit Blumen gefeiert, und es wurden Reden gehalten, obwohl die Redenschreiber wahrscheinlich noch über den Manuskripten brüteten.

Nur einer kam ganz schön ins Schwitzen: der Kameramann, der den Kanzler auf überdimensionale Leinwände projezieren sollte. Den Mann hatte man auf ein wackliges Podest gestellt, was ihm höchste Akrobatik abverlangte. Denn die Wahlkämpfer der SPD waren so begeistert von Gerhard Schröder, dass sie vor und auf und neben dem Podest herumhopsten – und der Kanzler für die meisten Zuschauer wie ein Wackelkandidat aussah. Antje Sirleschtov

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