zum Hauptinhalt
Der Spitzenkandidat der SPD, Ministerpräsident Erwin Sellering freut sich über den Wahlsieg.

© dpa

Wahl in Mecklenburg-Vorpommern: Forschungsgruppe: Sellering war der ideale Spitzenkandidat

CDU-Herausforderer Lorenz Caffier war gegen SPD-Ministerpräsident Erwin Sellering chancenlos, analysiert die Forschungsgruppe Wahlen.

Von Matthias Meisner

Mecklenburgs-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering ist für seine SPD der "nahezu optimale Spitzenkandidat" gewesen. Das analysiert die Forschungsgruppe Wahlen. Dass die SPD stärkste Kraft im Nordosten bleibe, verdanke sie hohem Vor-Ort-Ansehen, guter Regierungsarbeit, Sachkompetenz und vor allem Sellering, stellen die Wahlforscher fest. In Umfragen kurz vor der Wahl und am Wahltag hätten die Wähler dem Regierungschef beste Reputation und überzeugende Leistungen (gute Arbeit: 78 Prozent) bescheinigt.

Dagegen sei CDU-Herausforderer Lorenz Caffier chancenlos geblieben. 67 Prozent aller Befragten würden Sellering als Regierungschef haben wollen, nur 18 Prozent Caffier.

Neben dem Kandidaten-Plus und einem hervorragenden Ansehen als Landespartei habe die SPD für ihre Arbeit in der rot-schwarzen Koalition deutlich bessere Noten als die CDU bekommen. Linke und Grüne hätten in der Opposition nicht überzeugen können. Die ökonomische Lage im Land werde positiver beschrieben als bei der vorangegangenen Wahl 2011. Der SPD werde dabei deutlich mehr zugetraut als der CDU, sowohl in der Wirtschaftspolitik als auch beim Einsatz um neue Jobs. Bei sozialer Gerechtigkeit und der Politik für die "kleinen Leute" , wo ebenfalls die SPD führe, falle die CDU sogar klar hinter die Linke zurück.

Die AfD gilt bei den Parteikompetenzen als sehr schwach. Sie wurde vor allem gewählt, weil sie "die einzige Partei" sei, "die die wichtigen Probleme beim Namen nennt". Bei den Kompetenzen zu SPD und CDU fast aufschließen kann sie einzig in der Flüchtlingspolitik. Der Anteil der AfD-Wähler, die wegen der Flüchtlinge steigende Kriminalität befürchten beziehungsweise die glauben, Mecklenburg-Vorpommern könne die Flüchtlinge "nicht verkraften", ist deutlich höher als bei allen anderen Parteien.

Gewählt wurde die AfD laut Forschungsgruppe von 17 Prozent der Frauen, aber von 26 Prozent der Männer. Bei männlichen Wählern mittleren Alters zwischen 30 und 59 Jahren wurde sie sogar mit knapp 30 Prozent stärkste Partei.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false