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Wahl-Weise 27. September: Die FDP hat es besser verdient

Antje Sirleschtov freut sich auf Champagner in den Römischen Höfen

Psst … schon gehört? Die FDP muss aus gut unterrichteten Quellen erfahren haben, dass die Bundestagswahl übernächsten Sonntag längst entschieden ist. Und, wer hätte das auch in Zweifel ziehen können, natürlich zugunsten der blau-gelben Liberalen. Absolute Mehrheit! Mindestens.

Jetzt wird es Guido Westerwelle und den seinen verständlicherweise zu eng zu Hause. Man braucht eben viel mehr Platz, wenn man König, ach was: Kaiser von Deutschland wird. Und selbstverständlich auch eine angemessene Adresse dazu. Wie das schon klingt: Reinhardtstraße. Auf der einen Seite ein plattengebautes Varietétheater, auf der anderen Seite die Mensa der Humboldt-Uni. So logiert vielleicht eine kleine, ganz kleine Partei und feiert am Wahlabend ihre wenigen Prozentpünktchen. Vielleicht noch ein Plastikzelt vor der Tür, mit Holzbänken drin. Ja, so feierte es sich jahrelang mit Guido, Conni, Hermann-Otto und Rainer.

Jetzt aber brechen andere Zeiten an. Man ist wieder wer (Fast-Außenminister-Partei) und man hat deshalb auch Verpflichtungen der Öffentlichkeit gegenüber. Deshalb zieht die FDP schon mal um. Na ja, nur für den Wahlabend. Aber ein Anfang ist gemacht. Edle Adresse: Unter den Linden 10. Schickes Haus. Und erst der Name: „Römische Höfe“. Sie ziehen schon beim Gedanken an die vornehme Location am geistigen Auge vorbei: Die Heerscharen illustrer freier Bürger auf dem Weg, ihrem Parteivorsitzenden zu huldigen.

2000 Gratulanten werden mindestens erwartet, weshalb man den Ort ja auch wechseln will. Weg von der Parteizentrale, die (samt Zelt) nur 1500 Leute fasst. Kinder, wird das ein Fest am 27. September – im Palazzo Italia, wo einst Banker fette Zigarren rauchten und jetzt Ferraris zu besichtigen sind.

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