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Iranische Journalisten verfolgen die Auszählung.

© dpa

Wahlen in Iran: Keine Seite hat eine Mehrheit - Stichwahl entscheidet

Bei den Parlamentswahlen in Iran haben weder die Konservativen noch die Reformer eine Mehrheit errungen. Das ergab das amtliche Endergebnis. Eine Stichwahl im April entscheidet über 69 Sitze.

Bei den Wahlen im Iran haben die Gemäßigten und Reformer um Präsident Hassan Ruhani laut amtlichem Endergebnis deutlich hinzugewonnen. Allerdings errang kein politisches Lager eine eindeutige Mehrheit, wie aus den am Montag veröffentlichten Endergebnissen hervorging. Von den 290 Parlamentssitzen gingen demnach 103 an Konservative oder ihnen nahestehende Politiker. Gemäßigte und Reformer oder ihnen nahestehende Kandidaten errangen 95 Mandate.

14 Parlamentssitze gingen den Angaben zufolge an unabhängige Kandidaten, deren Positionierung gegenüber Konservativen und Gemäßigten noch unklar war. Außerdem gewannen vier gemäßigte Konservative einen Sitz, die von den Reformern unterstützt wurden, sowie fünf Vertreter religiöser Minderheiten.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass alle 30 Sitze in der Hauptstadt Teheran an die Reformer gingen.

Stichwahl könnte die Entscheidung bringen

Im April soll in einer Stichwahl über die Vergabe der übrigen 69 Sitze entschieden werden, für die kein Kandidat bei der Wahl am Freitag die notwendige Mehrheit errang. Parallel zum Parlament war auch der 88-köpfige Expertenrat gewählt worden. Dem Gremium aus hochrangigen Geistlichen kommt die Aufgabe zu, im Fall des Todes des 76-jährigen geistlichen Oberhaupts Ayatollah Ali Chamenei einen Nachfolger zu wählen.

Das gute Abschneiden der Reformer bei der Wahl vom Freitag kam überraschend, weil ein Großteil ihrer Kandidaten vom Wächterrat vorab ausgeschlossen worden war. Der Wahlerfolg von Reformern und Gemäßigten ist ein wichtiges Signal der Unterstützung für den Kurs Ruhanis. (AFP)

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