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Wahlen: Iraker gründen Partei für Glaubens-Einheit

Trotz aller Gewalt stirbt die Hoffnung auf Frieden im Irak nicht: Einige Iraker gründeten jetzt eine Einheitspartei gegen die Spaltung von Schiiten und Sunniten.

Im Irak ist eine neue Partei gegründet worden, deren wichtigstes Ziel nach eigenen Angaben die Überwindung der Spaltung zwischen schiitischen und sunnitischen Muslimen ist. Der Generalsekretär der "Bewegung für die nationale Unabhängigkeit", Safaeddin Nadschi, sagte vor der Presse in Bagdad, die wichtigsten Punkte des Parteiprogrammes seien "die Betonung der Einheit des Landes und seiner arabisch-islamischen Identität sowie ein Zeitplan für den Abzug der Besatzungstruppen aus dem Irak". Die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak meldete, der vor der Invasion 2003 von den USA protegierte irakische Politiker Ahmed al-Chalabi, der später in Washington in Ungnade gefallen war, habe als "Gast" an der ersten Pressekonferenz der neuen Partei teilgenommen.

Im Irak sollen im Oktober Provinzratswahlen stattfinden. Dabei wollen mehr als 500 politische Gruppierungen antreten. Im Westirak konkurrieren sunnitische Parteien, die bereits im Parlament vertreten sind, mit Stammesführern, die als Chefs lokaler Bürgerwehren mehr politische Teilhabe wollen. Im Süden machen mehrere religiöse Schiiten-Parteien einander Konkurrenz.

Währenddessen sterben weitere Menschen

Die US-Armee berichtete unterdessen von weiteren Toten und Verletzten. Ein Kämpfer einer irakischen Bürgerwehr habe am Mittwoch in der Provinz Salaheddin vier Al-Qaida-Terroristen getötet, von denen drei Sprengstoffwesten getragen hätten. Die irakischen Sicherheitskräfte erklärten, die von Polizisten begleiteten Bürgerwehr-Kämpfer hätten in der Ortschaft Al-Ishaki in Salaheddin zwei irakische und zwei ägyptische Extremisten erschossen. Amerikanische Soldaten hätten seit Mittwoch im Nord- und Zentralirak vier Al-Qaida-Terroristen getötet und neun mutmaßliche Extremisten gefangen genommen, meldete die US-Armee.

Das Militärkommando berichtete außerdem, eine Sprengstoffattacke vom Vortag, bei der in Bagdads Schiiten-Viertel Kadhemija nach irakischen Angaben fünf Zivilisten in einem Bus getötet worden waren, habe eigentlich einem amerikanischen Militärkonvoi gegolten. Laut US-Armee starben sechs Iraker. Sieben weitere Zivilisten und zwei amerikanische Soldaten hätten Verletzungen erlitten, hieß es. Das Militärkommando meldete, bereits am vergangenen Sonntag hätten Aufständische in der Stadt Kirkuk einen US-Soldaten getötet. (mpr/dpa)

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