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Wahlen: Vujanovic in Montenegro im Amt bestätigt

Der amtierende Staatschef Filip Vujanovic wird auch in Zukunft an der Spitze des kleinen Adriastaates Montenegro stehen. Er gewann die Wahl gegen die Kandidaten der Opposition überraschend deutlich.

Der 53-jährige Jurist habe bei der Wahl am Sonntag rund 52,4 Prozent der Stimmen gewonnen, berichtete die Wahlforschungsgruppe CEMI auf der Basis von verlässlichen Hochrechnungen in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica. "Wir haben noch einen weiteren demokratischen Sieg erzielt", kommentierte die Regierungspartei DPS das Ergebnis. Vujanovic war für die DPS ins Rennen gegangen. Die drei Kandidaten der Opposition erreichten zwischen elf und 19 Prozent der Stimmen. Von den 490.000 Wahlberechtigten hatten über 67 Prozent ihre Stimme abgegeben.

Damit habe die seit fast 20 Jahren unangefochten regierende DPS- Partei ihre Macht erneut gefestigt, nachdem sie auch die Parlamentswahlen im Vorjahr gewonnen hatte, kommentierten heimische Experten das Wahlergebnis. "Wir haben das nicht erwartet", sagte ein Sprecher der "Bewegung für Veränderung" (PZP), der stärksten Oppositionspartei. Deren Vorsitzender Nebojsa Medojevic hatte entgegen den Prognosen nur 17 Prozent der Stimmen erreicht und war von Andrija Mandic mit 19 Prozent geschlagen worden. Mandic war für den serbischen Bevölkerungsteil angetreten. "Kopf hoch! Wir machen weiter", sagte der enttäuschte PZP-Sprecher. Der Grund für die Niederlage sei die zersplitterte Opposition, die mit drei Kandidaten gegen den Amtsinhaber Vujanovic angetreten war.

Die Opposition ist damit mit ihrem selbst gesteckten Ziel gescheitert, die DPS unter Führung des Regierungschefs Milo Djukanovic in ihrer politischen Macht zu erschüttern, hieß es in ersten Kommentaren am Wahlabend in der Hauptstadt Podgorica. Ihre Vorwürfe an die DPS, in Montenegro einen "Privatstaat von wenigen korrupten Familien" gegründet zu haben, seien bei den Wählern nicht angekommen. Die DPS-Anhänger zogen mit montenegrinischen Fahnen vor das Regierungsgebäude, um den alten und neuen Staatschef Vujanovic zu feiern. (küs/dpa)

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