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Die Tagesspiegel-Wahlbörse ist online.

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Das Parkett ist eröffnet: Die Wahlbörse - so funktioniert's

Wahlbörsen sind oft präziser als Umfragen. Jetzt können auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, wieder mitmachen und mit Parteiaktien handeln: Unsere Wahlbörse zur Berlin-Wahl ist eröffnet.

SPD 30 Prozent, Grüne 24, CDU 20, Linke 13, FDP 3, Sonstige 10 so sagen derzeit die Aktionäre der Prognosys- Wahlbörse den Ausgang der Abgeordnetenhauswahl vom 18. September voraus. Die letzte Forsa-Umfrage von Ende Juli sah ähnlich aus, die CDU hatte einen Prozentpunkt weniger und die Sonstigen einen mehr. Entscheidend wird sein, was hinten rauskommt. Und da steht die Wahlbörse meist besser da. In den letzten elf Jahren haben Prognosys-Wahlbörsen bei Bundes- und Landtagswahlen 64 Prozent der direkten Prognosevergleiche mit den Umfragen gewonnen. Wir laden Sie, liebe Tagesspiegel-Leser und -Leserinnen ein, bei unserer Wahlbörse mitzumachen. Wie Sie dabei sein können, erfahren Sie hier.

Wahlumfragen und Wahlbörsen unterscheiden sich schon vom Ansatz her. Meinungsforschungsinstitute befragen Wahlberechtigte telefonisch mit der sogenannten Sonntagsfrage („Welche Partei würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus wäre?“). Dazu werden meist etwa 1000 Personen zufällig ausgewählt, angerufen und befragt. Aus dem Ergebnis dieser relativ kleinen Stichprobe wird auf die Gesamtheit aller Wähler hochgerechnet. Neben diesem statistischen Auswahlfehler gibt es auch einen systematischen Fehler, weil bis zu 40 Prozent die Antwort verweigern und man Ersatzpersonen benötigt. Auch wird bei unbeliebten Parteien und bei Nichtwählern häufiger die Unwahrheit gesagt. Daher modifizieren die Meinungsforschungsinstitute ihre „Bruttoumfrageergebnisse“ bis zu 5 Prozent, um wie sie sagen „kurz- oder langfristige Tendenzen“ in die Bewertung aufzunehmen. Nach welchen Kriterien sie dabei vorgehen, bleibt Geschäftsgeheimnis. Deshalb ist dieser Ansatz intransparent und subjektiv. Dennoch sind die Umfragen überall präsent.

Wahlbörsen sind anders konzipiert. Ihre Teilnehmer nehmen freiwillig und meist mit eigenem Geld am Handel mit Parteiaktien teil. Die Mitspieler lassen sich kaum davon leiten, welche Partei sie selbst wählen würden, sondern spekulieren auf das Ergebnis („Wie wird die Abgeordnetenhauswahl ausgehen?“). Diese Überlegungen versuchen sie, durch Käufe und Verkäufe entsprechender Parteiaktien umzusetzen. Dabei verarbeiten sie alle zugänglichen Informationen. Es kann an einer Wahlbörse kurzfristig zu Spekulationsblasen kommen, aber es gibt erfolgreiche Gegenstrategien. Andersals an den zu bestimmten Zeitpunkten durchgeführten Umfragen erfolgt die Bewertung der politischen Stimmung an der Wahlbörse kontinuierlich rund um die Uhr. Damit kann sie unmittelbar auf Ereignisse reagieren. Außerdem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis wesentlich attraktiver.

Wahlbörsen sind dennoch relativ unbekannt. Wichtig für den Erfolg einer Wahlbörse ist es, diese zusammen mit den Lesern einer Zeitung in der Wahlregion durchzuführen, weil hier meist echte Experten zu rekrutieren sind, die zur „Schwarmintelligenz“ beitragen.

Der Autor ist Geschäftsführer der Prognosys Bewertungs GmbH, unseres Partners bei der Wahlbörse 2011.

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