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Klaus Wowereit gefiel das Berlin-Porträt der ZDF-Kollegen (links im Bild Dunja Hayali) nicht. Wie schon bei der RBB-Kandidatenbefragung beschwerte der Regierende sich.

© Tsp

Der "Log In"-Blog zum Nachlesen: Wowereit: "Ich weiß nicht, warum Sie noch hier wohnen"

Vier Stunden haben Nutzer von "Tagesspiegel.de" und "ZDFinfo.de" die Spitzenkandidaten zur Abgeordnetenhauswahl in der Sendung "Log In" befragt. Hier die Highlights zum Nachlesen.

00.01 Uhr: Und jetzt verabschieden auch wir uns aus dieser Marathon-Sitzung. Letzte Hinweise: In der ZDF-Mediathek gibt es die Clips aus der Sendung, am Freitag sendet der TV-Sender "Phoenix" eine sechzigminütige Zusammenfassung. Hier, auf Tagesspiegel.de, kann abgestimmt werden, wer sich am besten geschlagen hat. Und dass heute, morgen und auch in den nächsten Tagen fleißig weiter kommentiert und diskutiert werden darf, versteht sich von selbst. Gute Nacht!

24.00 Uhr: Das Fazit der Community: Ein User fühlt sich durch Henkels Auftritt an Loriots berühmte Bundestagsrede erinnert: "Viele Worte, wenig Inhalt". Das gibt - ganz zum Schluss - den vielleicht größten Applaus des Abends.

23.58 Uhr: Jetzt wieder die drei unpopulärsten Entscheidungen, die ein Regierender Henkel treffen würde: Henkel stimmt Renate Künast darin zu, dass es einen "doppelten Kassensturz" braucht. Konkrete Kürzungspläne nennt er nicht.

23.55 Uhr: Thema Flugrouten, BBI, Drehkreuz? "Die Drehkreuzfunktion muss aufrecht erhalten werden." Um die "Jobmaschine" BBI zu einem Erfolg zu machen, brauche es das. Ungeachtet, dass das auch von den großen Aitrlines gar nicht gewünscht ist, wie Moderatorin Dunya Hajali anmerkt. Zu Flugrouten äußert sich Henkel ausweichend: Er habe aber die Entscheider an einen Tisch im Bundesverkehrsministerien geholt. Twitter-User "Sebaso" nahezu zeitgleich zu diesem Thema: "Dieses ganze Flugroutenrangewanze macht Politik unglaubwürdig. #henkel #zdflogin"

23.50 Uhr: "Wir brauchen individuelle Förderung, Sprachkurse und mehr Beratungsangebote", hält die Community Henkel entgegen. "Klar", sagt der, wird aber wieder nicht konkreter. Dann geht es um Studiengebühren, Henkel spricht sich für Studiengebühren aus, möchte aber keine konkrete Summe nennen.

23.45 Uhr: Bildungsgerechtigkeit für Menschen mit Migrationshintergrund? "Das ist inzwischen auch ein Problem für deutsche Schüler."

23.40 Uhr: Nun endlich das Thema Integration. Henkel habe von mangelndem Integrationswillen und der falschen Vorstellung von einem Multikulti-Straßenfest gesprochen, kommt es aus der Community. Jetzt spricht er von einer "großen Aufgabe", die beide - Einheimische und Migranten - gemeinsam in Angriff nehmen müssten. Henkel spricht von "Willkommenskultur" - konkrete Vorschläge macht er nicht.

23.38 Uhr: Frage: "Was ist Ihre Vision für Berlin?" Antwort "Wir müssen die Stärken stärken." Die Frage sei, wie man Wirtschaftskraft und Einnahmen in die Stadt bekommen kann. Es sei falsch, nicht in Industriepolitik zu investieren. Henkel nennt "regenerative Energien und Elektromobilität" als Zukunft des Standorts Tegel. Und Adlershof als Erfolgsstory.

23.35 Uhr: Thema "Haushalt": "Wir müssen sehen, dass wir die Einnahmenseite stärken." Wirtschaftskraft erhöhen, mehr Menschen in Arbeit, am "schlecht organisierten" Quartiersmanagment arbeiten - das ist die Henkelsche Agenda.

23.32 Uhr: Befördert nicht zuletzt die Henkelsche CDU mit ihrem Wahlkampf Trittbrettfahrerei? "Nein", meint Henkel. Die Probleme lägen anderswo. Eine Partei wie die CDU müsse sich im Wahlkampf mit diesem Thema beschäftigen dürfen.

23.29 Uhr: "Herr Henkel, wir brauchen Maßnahmen, die sofort greifen. Was wollen Sie jetzt machen?" fragt Polizist Kay Hrabia vom Expertentisch im Studio. "Die Frage reicht weit zurück", sagt Henkel - und redet über einen rot-roten Einstellungsstopp. "Es ist nicht möglich, dass ich mich vor dem Polizeipräsidium an einen Baum stelle, ihn schüttele, und Polizisten fallen runter." Nun könne das Problem - angesichts der angespannten Haushaltslage - nur Schritt für Schritt eingedämmt werden. Eine ausweichende Antwort.

23.27 Uhr: Henkel darf über sein Lieblingsthema reden: brennende Autos, "Feuer-Terror", wie er das nennt. Der Regierende Bürgermeister sollte sich "schämen", dass er seit drei Jahren nichts oder zu wenig getan habe, um dem Problem Herr zu werden. "Konzentrierter Personaleinsatz" bei der Polizei ist Henkels Zauberwort. Was dahintersteckt: die Einbindung der Bundespolizei, und ein mit Experten besetzter "Runder Tisch" zum Thema "Extremismus" - unter expliziter Einbeziehung des Themas Linksextremismus.

23.25 Uhr: Warum die CDU Bürger zwar an der Erstellung des Wahlprogramms beteiligt hat, das aber aus dem fertigen Programm nicht mehr hervorgeht? "Es war ein innovativer Weg. Dass das aus dem Wahlprogramm nicht hervorgeht, liegt daran, dass es fertig ist." Er werde die Kritik an der Intransparenz aber "aufnehmen".

23.21 Uhr: "Wir führen keinen Koalitionswahlkampf", sagt Frank Henkel. Dunya Hajali, die ihm die Frage schon zu Beginn des Tages im "ZDF-Morgenmagazin" gestellt hat, ist sichtlich enttäuscht über diese Antwort auf die Frage nach realistischen Regierungsoptionen.

23.20 Uhr: Als letzter Kandidat stellt sich nun Frank Henkel. Probleme, die zuvor im Einspieler genannt werden: Fehlende Masterstudienplätze, zu denen sich das Wahlprogramm der CDU nicht äußert. Die Mauer in unseren Köpfen. Und natürlich: die brennenden Autos.

Lesen Sie auf den folgenden Seiten, wo die Kandidaten von Grünen, SPD, FDP und Linken Schwerpunkte gesetzt haben.

23:18 Uhr: Abschließend möchten wir noch ein kleines Missverständnis aufklären. Unserem Leser "Manfred Hannes" wurde in der Sendung leider eine falsche Frage zu Frau Künast zugeordnet. Auf Facebook fragte er nach ihrer Haltung zu den Piraten und nicht, warum er so eine Wackelkandidatin überhaupt wählen soll? Das wollte eigentlich "09we" wissen, dessen Name leider dann nicht genannt wurde. Wir bitten diesen kleinen Fauxpas zu entschuldigen.

23:15 Uhr: Mit wem wollen die Grünen am liebsten regieren, wenn die Möglichkeit dazu besteht? "Ich habe immer wieder gesagt, die größte Schnittmenge gibt es mit der SPD." Die CDU würde sich zum Beispiel in Sachen Bildung inhaltlich "zurück entwickeln." So bleibt tatsächlich wohl nur die SPD.

23:12 Uhr: Beim Thema Mieten würde Renate Künast gern ausführlicher werden, schließlich hätten die Grünen einen "Strauß an Ideen". Doch die Zeit reicht nicht, um diese vorzustellen.

23:08 Uhr: Faktenchecker Ulrich Zawatka-Gerlach weist darauf hin, dass für mehr Personal bei der Polizei woanders gespart werden müsse. Künast wirbt für eine Touristenabgabe und glaubt daran, dass man in der Verwaltung noch viel einsparen könnte. Denn teilweise würde sich die Stadt "regelrecht selbst verwalten".

23:05 Uhr: Felix Hanke, Chefredakteur einer Schülerzeitung, beklagt ein oberflächliches Wahlprogramm der Grünen in Sachen Kriminalitätsbekämpfung. Frau Künast entgegnet: "Es muss schneller reagiert werden." Aber dabei muss auch alles korrekt ablaufen. Mit Hinweis auf Heinz Buschkowsky, erklärt Künast, dass man Richter auch nicht gleich als "Schwachmaten" bezeichnen dürfe, wenn mal was nicht nach dem Gusto der Politik läuft.

23:00 Uhr: Nächstes Thema: Kriminalität und brennende Autos. "Es gibt keine Anzeichen für linken Terrorismus", auch wenn der Eindruck im Wahlkampf zuweilen entstanden sei.

22:55 Uhr: Und auch Frau Künast wird zu den Flugrouten befragt. Ist sie dafür? "Wenn man einen Flughafen hat, wird geflogen." Aber man hätte die Bürger nicht jahrelang belügen dürfen. "Ich habe immer gesagt, der erste Punkt ist die Flugsicherheit und dann soll die Kurve genommen werden, die Bürger am wenigsten belastet." Deshalb solle ein Gebiet überflogen werden, in dem möglichst wenig Menschen leben.

22:50 Uhr: Thema Verkehr: Auch Renate Künast kann keinen reibungslosen S-Bahn-Verkehr für diesen Winter versprechen. Schuld sei daran aber der rot-rote Senat.

22:45 Uhr: Oppositionsführerin? Warum eigentlich nicht, Frau Künast, möchte Tagesspiegel-User "neuinfriedrichshain" wissen? "Ich habe ehrlich und offen gesagt, wie das geht als Spitzenkandidatin in Berlin." Außerdem seien die Umfragewerte doch gar nicht so schlecht. Aufgeben gilt nicht.

22:42 Uhr: Künast hat mehr Fans bei Facebook als die anderen Kandidaten, damit ist sie in dieser Beziehung immerhin schon mal spitze. Sie gibt sich kämpferisch: "Ich kümmere mich immer um alles, auch wenn ich nicht Bürgermeisterin werde. Aber seien sie nicht so pessimistisch."

22:40 Uhr: Entspannter Wahlkampf von Klaus Wowereit? Den Eindruck hat Renate Künast eigentlich nicht.

22:33 Uhr: Es geht weiter mit Renate Künast, die sich gleich zu den Flugrouten und Tempo 30 und danach zum Thema Schwabenhass und Gentrifizierung äußern wird. Aber warum will sie eigentlich nicht in die Opposition? Mal sehen, was die Grünen-Spitzenkandidaten dazu sagt.

Lesen Sie auf den anderen Seiten, wie sich Christoph Meyer (FDP), Klaus Wowereit (SPD) und Harald Wolf (Linke) geschlagen haben.

22.15 Uhr: Autor und Journalist Lucas Vogelsang (u.a. Der Tagesspiegel) stellt Meyer die vielleicht entscheidende Frage: "Wofür machen Sie das eigentlich alles, wenn Sie eh keine Chance haben?" Meyers Antwort: "Für die Menschen, die jeden Morgen aufstehen und zur Arbeit gehen - und für die, die schon mal gearbeitet haben." Jetzt erstmal 15 Minuten Pause.

22.14 Uhr: Drei unpopuläre Entscheidungen, die Meyer als Regierender treffen würde: 13.000 Stellen im öffentlichen Dienst streichen, sinnlose Ausgaben im sozialen Bereich streichen, angesichts der großen Schuldenlast auch über Veräußerungen von Landesbeteiligungen nachdenken. Na denn.

22.12 Uhr: Von der Tagesspiegel-Community wird das Thema "Hundekot" aufgebracht. Meyer: "Wenn man das Ordnungsamt hat, sollte die Wachsamkeit auch auf andere Dinge gelenkt werden als Knöllchenschreiben und Autofahrer abzocken."

22.10 Uhr: Thema Mieten: "Dem Gefühl (eines angespannten Wohnungsmarkts, die. Red.) muss man die Fakten entgegenhalten." Die Mietpreise Berlins seien weiterhin vergleichsweise sehr niedrig. Meyers Konzepte gegen eine weitere Steigerung: Nebenkosten müssen gesenkt werden, außerdem müssten Investoren Anreize geboten werden, bei Erschließungen soziale Aspekte mitzudenken." Regulieren möchte die FDP den Wohnungsmarkt (natürlich) nicht.

22.05 Uhr: Thema Sicherheit: Christoph Meyer wirbt für den Warnschussarrest. Ersttätern müsse eine gelbe Karte gezeigt werden.

22.00 Uhr: "Das Geld kommt nicht in den Schulen an." Meyer beklagt einen überzogenen Verwaltungsapparat im Schulwesen, und fordert langfristig eine gleiche Förderung von privaten und öffentlichen Schulen. Freie Träger seien eine Bereicherung für das Bildungswesen, Wettbewerb würde ihm gut tun. Was meinen Sie? Diskutieren Sie mit auf tagesspiegel.de!

21.55 Uhr: Weiter mit Bildungspolitik: Das Berliner Schulsystem von Rot-Rot sei unsozial, sagt Meyer, verhindere soziale Mobilität. Moderator Wolf-Christian Ulrich hakt nach: ob die Konzentration auf das Gymnasium das richtige Signal dagegen sei.

21.50 Uhr: "Können Sie verstehen, dass Eltern von Haupt- und Realschülern sich von diesem Plakat gekränkt fühlt?" Diese Frage aus der Tagesspiegel-Community zum Wahlplakat der FDP, das die Frage nach der Einheitsschule zu der nach der "Einheitsliga" im Fußball parallel gesetzt wird, kann Meyer nicht verstehen. Es gehe um Vielfalt, und gegen die "Verdummung" der Einheitsschule, die eine Gleichsetzung auf niedrigem Niveau befördere.

21.45 Uhr: Thema Wirtschaft: Die hohe Regelungsdichte in Berlin hemme Unternehmer. Meyer nennt die Zustände in der Stadt "fast sozialistisch". Außerdem könne man nicht zwischen guten und schlechten Arbeitsplätzen unterscheiden: "Jeder, der hier hinkommt, um Arbeitsplätze zu schaffen, ist willkommen." Man wolle den Dschungel von übertriebener Beratung und Regulierung auslichten.

21.40 Uhr: Jetzt gibt's auch mal andere Themen: Bildungspolitik. Die FDP möchte Studiengebühren und wirbt mit dem Erhalt des Gymnasiums. Und natürlich die Querelen der Bundes-FDP. Meyer beginnt angriffslustig: "Wir werden die unentschlossenen Wähler ansprechen - und damit über fünf Prozent kommen." "Liberale sind Optimisten", sagt Christoph Meyer.

Lesen Sie auf den anderen Seiten, wie sich Klaus Wowereit (SPD) und Harald Wolf (Linke) geschlagen haben.

21.35 Uhr: Wo Wowereit sparen will: Auf die letzte Frage gibt der regierende Bürgermeister keine klare Antwort. Der Investitionsstau sei nicht in einem zu beheben. Feedback aus der Community: "vollkommen abgehoben". Und: Wer eine Sicht auf Berlin habe wie Wowereit, werde Berlin nicht verändern. Jetzt kommt Christoph Meyer von der FDP - diskutieren Sie weiter mit!

21.30 Uhr: "Wir müssen uns um die kümmern, die auf absehbarer Zeit nicht an Einkommenssteigerung teilhaben werden."

21.25 Uhr: Neuvermietungsmieten deckeln? "Wir dürfen keine Politik machen, die Menschen fernhält." Es sei Erfolg einer aktiven Stadtpolitik, etwa im Gräfekiez, "der schon gekippt war", Besserverdienende anzusiedeln. Ein Viertel des Wohnungsbestands sei in öffentlicher Hand. "Das haben sie in keiner anderen Großstadt." Die Wohnungspolitik des Senats solle "preisdämpfend" wirken. Auch Faktenchecker Zawatka-Gerlach nennt den öffentlichen Wohnungssektor als wirksames Mittel gegen Mietsteigerungen, mahnt aber auch die dünne Kapitaldecke der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaften an, und kritisiert die fehlende Anschlussförderung im sozialen Wohnungsbau.

21.20 Uhr: Thema BBI? "Wir brauchen einen leistungsfähigen, internationalen Flughafen." Zu fliegen, ohne dass es jemand merkt, sei nicht möglich. Außerdem werde über Berlin schon "breit gestreut" zu fliegen. Die SPD habe außerdem immer für den Standort Sperenberg votiert. Die Frage der Flugrouten falle zudem in die Zuständigkeit des Bundes. "Das hat ihnen Herr Wolf bereits erklärt." Außerdem seien die Flugrouten in den alten Stand versetzt worden.

21.15 Uhr: Thema Fachkräftemangel? "Die Unternehmen haben zu wenig ausgebildet", sagt Wowereit.

21.10 Uhr: Wieder - wie schon bei Harald Wolf - die Frage nach den ausbleibenden Investoren: und wieder - diesmal von Wowereit - der Hinweis auf 120.000 neu geschaffene Arbeitsplätze in der letzten Legislaturperiode. Wowereit referiert Ansiedlungserfolge und sagt: "Die Investoren stehen in ganz Deutschland nicht Schlange." Wie beurteilen Sie, liebe Leser, Berlin als Wirtschaftsstandort. Diskutieren Sie weiter mit!

21.04 Uhr: Die Polizei bleibt Thema: Die gemachten Angaben über einen erhöhten Krankenstand der Polizei seien nicht zutreffend, sagt Wowereit. Auch den Vorwurf, er überlaste die Polizei durch "Event-Tourismus" und eine Vielzahl an Großveranstaltungen, lässt er nicht gelten: Berlin sei eine internationale Stadt, Sportmetropole etc ... Außerdem: Im Bundesvergleich sei Berlin in der Dichte der Polizei weit vorne. Das gehöre zur Realität dazu. Der Faktenchecker widerspricht: Es gebe nach wie vor eine unvorteilhafte Verteilung zwischen Polizei in der Verwaltung und "Grün auf der Straße".

20.58 Uhr: Die erste User-Frage droht zu verpuffen: warum Klaus Wowereit die Hilfe der Bundespolizei angesichts der brennenden Autos abgelehnt habe. Dies Zitat sei nie gefallen. Faktenchecker Ulrich Zawatka-Gerlach widerspricht: Man hätte früher mit mehr Polizei reagieren können.

20.55 Uhr: Der SPD-Wahlkampf inhaltsleer? "Plakate haben einen ganz kurzen Moment, um Menschen zu erreichen. Plakate müssen emotionalisieren." Die Kanzlerfrage mag er nicht beantworten.

20.50 Uhr: Der Auftritt des regierenden Bürgermeisters wird mit starken Worten im Einspieler eingeleitet: "Skandal", "Dauerpleite", "einfach nur peinlich". Es geht - natürlich - um die S-Bahn. Anderes Thema - neben, einmal mehr - Flugrouten und brennenden Autos: "Besoffene Touristen, die auf Bierbikes gröhlend am Holocaustmahnmal vorbeigekarrt werden" - das sei die Tourismuspolitik der SPD. Wowereit kommt rein - und kontert gleich: "Das ist ja wohl 'ne schreckliche Stadt, ich weiß nicht, warum Sie noch hier wohnen" fragt er die Moderatoren. Die sind - zum ersten Mal - ein wenig verdutzt. "Ich fand das ein gutes Entrée", sagt Wowereit. Und noch ein echter Wowi: "Ich bin mit Renate Künast zufrieden", sagt Wowereit - gönnerhaft.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie sich Harald Wolf (Die Linke) im "Log In"-Kreuzverhör geschlagen hat.

20.45 Uhr: "Ich wünsche Ihnen viel Glück bei der Durchsetzung Ihrer Ideen - mit der SPD als Koalitionspartner", sagt Benjamin Becker. Wolf guckt ein wenig missmutig.

20.40 Uhr: Frage aus der Tagesspiegel-Facebook-Community: "Seit einiger Zeit gibt es Stimmungen in Berlin, die sich gegen Zugezogene richten. Sie werden von einem Teil der Bürger mit als Sündenböcke der Gentrifizierung gesehen. Nun heißt es von CDU und SPD man werde auf die Mietsteigerungen mit der Schaffung neuer Wohnräume reagieren. Wird das tatsächlich helfen? Liegt das Mietproblem nicht viel eher daran, dass ein Teil der Mieter nicht mehr konkurrenzfähig ist gegenüber Zugezogenen? Wie stehen Sie dazu Herr Wolf?" fragt Leon Spansky. "Nicht die, die zuziehen, sind die, die verdrängen, sondern die, die dafür sorgen, dass es keinen bezahlbaren Wohnraum mehr gibt."

20.35 Uhr: Jetzt Gentrifizierung: Warum werden Baugrundstücke an private Investoren veräußert? Wolf weist auf Haushaltsnotlagen der frühen nuller Jahre. Nun aber bedürfe es einen "klaren Schnitts" - statt des "behutsamen Umsteuerns", zu dem die Koalition in den letzten Jahren gefunden hätte. Ein kleiner Seitenhieb auf den Koalitionspartner. Ansonsten: "Mietenrecht ist Bundesrecht." Wolf nennt die Maßnahmen, die auf Landesebene umsetzbar sind: Rechtsverordnungen des Senats, die Luxussanierungen und Umwandlung in Eigentumswohnungen genehmigungspflichtig machen. Soziologe Benjamin Becker, Sidekick in der Sendung, weist zum wiederholten Mal auf die lange Zeit hin, in der die Linke zuletzt in Regierungsverantwortung stand. Wolf nennt Neuorientierung in der Mietenfrage als Bedingung für die Fortsetzung einer rot-roten Koalition.

20.30 Uhr: Drastische Vorschläge aus der Community: "Kriminelle Jugendliche sollen im Winter Schnee schippen." Harald Wolf weist auf die Kriminalitätsstatistik: Es gebe nicht mehr Gewalt, nur mehr gravierende Fälle. Dieser Fakt wird von Dunja Hayali widerlegt.

20.25 Uhr: Nächstes Thema: mehr Sicherheit auf Bahnhöfen. Wolf fordert gezielte Streifen der Polizei, mehr Personal statt Notrufsäulen. Videoüberwachung schaffe keine Sicherheit. 200 neue Polizisten sollen für mehr Sicherheit sorgen. Dennoch: "Wir werden die Sicherheitsprobleme nicht mit mehr Polizei lösen können, sondern mit Konzentration auf Brennpunkte."

20.20 Uhr: "Wir sind für Flugrouten, die möglichst wenig Menschen belasten." Die Praktikabilität für die Airlines müsse zurückstehen. Inwiefern Wolf Mitverantwortung trägt für das Entstehen des Konflikts und die Linke als Regierungspartei "Es wäre doch gelogen, wenn wir uns als Politik hinstellen und sagen: Wir garantieren bestimmte Flugrouten." Das sei unehrlich, da die Deutsche Flugsicherung entscheide. Was Faktenchecker Ulrich Zawatka-Gerlach bestätigt. Die Flugsicherung arbeite nach klaren Kriterien wie Umweltschutz, Verkehrssicherheit und Wirtschaftlichkeit. Allerdings könne das Land Berlin Druck aufs Bundesverkehrsministerium, dem die Flugsicherung untersteht, ausüben.

20.18 Uhr: Frage aus der Community: wie man in Berlin als gut ausgebildeter Mensch Geld verdienen soll. Wolf antwortet lieber nicht - und redet stattdessen über prekäre Beschäftigungsverhältnisse.

20.15 Uhr: Die Verwaltung altmodisch und wirtschaftsfeindlich? Mit diesem Vorwurf der IHK wird Wolf konfrontiert. Und streitet ab: Berlin sei wirtschaftsfreundlich. Faktenchecker Ulrich Zawatka-Gerlach vom Tagesspiegel ordnet ein: Berlin sei immer noch eine Dienstleistungsstadt - mit wenig Industrie. Kreativindustrie e.a. seien noch "zarte Pflänzchen". Ein strukturelles Problem.

20.12 Uhr: Erste Frage: "Warum machen Investoren immer noch einen Bogen um Berlin?" Wolf: "Investoren machen keinen Bogen um Berlin." Wolf weist auf ein überdurchschnittliches Wachstum, 120.000 neue Arbeitsplätze. "Berlin kam von ganz, ganz unten", relativiert Dunja Hayali. Man habe umfangreiche Investitions- und Bezuschussungsprogramme, sagt Wolf. "Eine umfangreiche Palette für alle Lebenslagen von Unternehmen".

20.10 Uhr: Kritische Fragen zum Online-Wahlkampf der Linken: zu wenig Interaktion, zu wenig Antworten auf Fragen per Mail und via Facebook. Wolf weist auf mangelnde Manpower im Berliner Linken-Hauptquartier. Es kämen zu viele Mailfragen, um sie alle sofort zu beantworten.

20.08 Uhr: Jetzt kommt Harald Wolf - zuvor haben sich Einspieler und Publikum bereits linkenkritisch gezeigt, u.a. mit Kritik zur Kontroverse um das Glückwunschtelegramm der Linken-Führung an Kuba. Wolf legt gleich los und lobt Kubas Gesundheits- und Bildungssystem.

20.05 Uhr: Es geht los: Die Moderatoren Wolf-Christian Ulrich und Dunja Hayali begrüßen die Zuschauer im ZDF-Hauptstadtstudio. Die Wahl habe Signalwirkung für den Bund, sagt Hayali. Und dass die Moderatoren heute Abend nur als Mittler funktionieren. Ein Einspieler zeigt den Nicht-Berlinern die Probleme Berlins: Latte-Macchiatisierung, Gentrifizierung, Designer-Lofts. Hohe Mieten seien das Thema in der Stadt, sagt Ulrich. Weitere Themen, die vorgestellt werden: fehlende Wirtschaftskraft, hohe Arbeitslosenquoten, Autobrände, U-Bahn-Schläger, Kriminalität. "Es muss sich einiges tun, damit Berlin sexy bleibt", schließt der Einspieler.

19.30 Uhr: Guten Abend! In einer halben Stunde geht es los: Die Spitzenkandidaten der im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien stehen Ihnen Rede und Antwort. Den Auftakt macht ab 20 Uhr, Harald Wolf, Spitzenkandidat der Linken. Es folgen um 20.45 Uhr der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), um 21.30 Uhr Christoph Meyer, Spitzenkandidat der Berliner FDP, um 22.30 Uhr - nach einer kurzen Pause - Renate Künast (Grüne) und um 23.15 Uhr Frank Henkel (CDU). Jeder der Kandidaten wird eine Dreiviertelstunde mit Fragen aus der Tagesspiegel und ZDF-Community konfrontiert. Ulrich Zawatka-Gerlach wird als Faktenchecker vom Tagesspiegel die Antworten einordnen.

Sie liebe Leser haben hier die Möglichkeit, die Sendung live zu verfolgen. Am Ende dieses Artikels können Sie jederzeit mitdiskutieren, kommentieren und Fragen stellen. Ebenso auf Facebook und Twitter. Im ZDF-Studio sitzt neben einem Netzscout des ZDF auch ein Netzscout des Tagesspiegel, der Kommentare, Fragen und Hinweise live in die Sendung einspielen kann. Machen Sie mit und machen Sie Programm!

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