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Bundeskanzlerin Merkel bei Zeit-Matinee

© dpa

Wahlkampf-Kolumne: Merkel verteilt Taschentücher

Landtagswahlen und Bundestagswahlkampf: Chefredakteur Lorenz Maroldt über Merkels Einstimmung.

Seit Angela Merkel Kanzlerin ist, sind Landtagswahlen für ihre Partei eher traurige Veranstaltungen: Die CDU stolpert bergab. Nur Merkel selbst hält die Nase noch über den Tiefnebel, und es sieht ganz so aus, als sollte sich daran nicht viel ändern.

Vorsichtshalber verteilt die Kanzlerin deshalb in den eigenen Reihen Taschentücher zum Tränentrocknen und erklärt die Wahlen zu exotischen Experimenten, die nichts zu tun hätten mit der Bundestagswahl vier Wochen später. Das ist allerdings doppelter Unsinn, denn in Thüringen, im Saarland, in Sachsen und dazu bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen sind gut zwanzig Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen. Da kommt hinter der Regionalfolklore noch genug Deutschlandstimmung rüber.

Außerdem beträgt die Halbwertszeit dieser Merkel- Behauptung nur wenige Stunden. Kommt die CDU gut weg, wird ihr Generalsekretär die Signalwirkung betonen; gibt es ein rot- rot-grünes Wetterleuchten, hängt er die roten Socken auf die Leine. Es kommt darauf an, heute schon.

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