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Wahlproteste: Ganz Mexiko droht Blockade

Kurz vor Beginn der Neuauszählungen der Präsidentschaftswahl in Mexiko haben die Anhänger des Linkspolitikers Andrés Manuel López Obrador eine Ausweitung ihrer Blockadeaktionen auf das ganze Land angekündigt.

Mexiko-Stadt - Die Aktivisten hielten am Dienstag (Ortszeit) drei Mautstationen an wichtigen Zugangsstraßen zu Mexiko-Stadt mehrere Stunden lang besetzt und ließen Autofahrer ohne Entgelt passieren. Die Aktion markiere den Auftakt zur Ausweitung "des zivilen und friedlichen Widerstands" auf den Rest des Landes, sagte der Generalsekretär von López Obradors Partei der Demokratischen Revolution (PRD), Guadalupe Acosta.

Tausende Anhänger der PRD blockieren seit dem 30. Juli mit Zelten mehrere Hauptverkehrsstraßen von Mexiko-Stadt. Insgesamt sind acht Kilometer Straße besetzt. Der historische Stadkern und das Finanzzentrum der Stadt sind damit praktisch nicht mehr mit Autos zu erreichen. Der Hotel- und Gaststättenverband erklärte, in der mexikanischen Hauptstadt hätten Hotels und Einzelhandel seit Beginn der Blockade umgerechnet rund 105 Millionen Euro Verlust gemacht. Rund 4.000 Übernachtungen seien storniert worden, sagte der Präsident des Verbands, Jesús Nader Marcos.

Am Mittwoch sollte mit der Neuauszählung von Stimmen aus 11.839 Wahllokalen begonnen werden, in denen während der Präsidentschaftswahl Unregelmäßigkeiten aufgetreten waren. Der bei dem Urnengang knapp unterlegene López Obrador hatte wegen angeblichen Wahlbetrugs eine Neuauszählung aller Stimmen gefordert. Seine Anhänger wollen ihre Proteste so lange fortsetzen, bis diese Forderung erfüllt wird. Laut Wahlkommission hatte der Linkspolitiker 35,31 Prozent der Stimmen bekommen und war damit nur knapp dem Konservativen Felipe Calderón mit 35,89 Prozent der Stimmen unterlegen. Der Unterschied betrug rund 250.000 Stimmen. (tso/AFP)

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