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Politik: War Madrid gewarnt?

Spitzel will Polizei Terrorhinweise gegeben haben

Madrid Sollte sich die Aussage des Polizeispitzels Rafael Zouhier zu den Anschlägen vom 11. März in Madrid bestätigen, stehen Spaniens Sicherheitskräfte vor ihrer schlimmsten Panne. Der Informant sagte am Mittwoch, er habe der Polizei Hinweise auf das bevorstehende Attentat islamistischer Terroristen gegeben, „doch man hat mir nicht geglaubt“. Bei der Bombenserie auf vier Pendlerzüge starben 191 Menschen.

Zouhier sagte vor einem Madrider Untersuchungsrichter aus, der dem Verdacht nachgeht, dass der Spitzel nach dem Attentat von der Polizei unter Druck gesetzt wurde – möglicherweise um das Bekanntwerden der Attentatswarnung zu verhindern. Aktenkundig ist, dass der Marokkaner Zouhier seinen Kontaktbeamten schon vor einem Jahr über illegale Sprengstoffgeschäfte des Mannes informierte, der den islamistischen Terroristen Anfang 2004 das Dynamit besorgte. Auch dieser Hinweis verlief im Sande. Die Polizeiführung beteuert, sie habe nichts gewusst, Madrids früherer Sicherheitschef wies die Vorwürfe zurück. Unterdessen belegt ein Bericht des spanischen Geheimdienstes, dass schon vier Stunden nach den Explosionen am 11. März handfeste Spuren zu arabischen Terroristen führten. ze

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