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Warnsignal: Chirac im Krankenhaus

Der französische Präsident Chirac ist nach einer Durchblutungsstörung im Auge in das Pariser Militärkrankenhaus Val-de-Grace eingeliefert worden. Er wird nicht zum deutsch-französischen Treffen am Dienstag in Rheinsberg fahren können.

Paris (03.09.2005, 17:58 Uhr) - Den Ärzten zufolge erlitt der 72-jährige Politiker «eine leichte Sehstörung, die nach einigen Tagen verschwinden dürfte». Chirac müsse eine Woche in der Klinik bleiben. Der Krankenhausaufenthalt gilt als weiterer Schlag für die Chancen Chiracs, sich 2007 einer Wiederwahl stellen zu können.

Der Kardiologe Alain Ducardonnet wertete das Krankheitsbild als «unbestreitbares Warnsignal im Bereich des Gehirns». Entweder handele es sich um ein örtlich sehr begrenztes Phänomen, das wieder zurückgehen könne, oder es sei der Beginn größerer Probleme. Der Klinikaufenthalt sei nötig für «eine umfassende Untersuchung der Arterien» und «zur Vermeidung eines schwereren Zwischenfalls», sagte er dem Fernsehsender TF1. Für die Scanner-Untersuchungen und Echographien sei eine Woche Klinikaufenthalt normal.

Premierminister Dominique de Villepin sagte, er habe mit dem Präsidenten telefonisch die Hilfe für die von der Hurrikan-Katastrophe betroffenen Amerikaner besprochen. Zudem stimmte Chirac seinem Amt zufolge die politischen Aufgaben der kommenden Woche mit seinem Generalsekretär Frédéric Salat-Baroux ab.

Schröder schickt Chirac Genesungswünsche

Bundeskanzler Gerhard Schröder sandte dem französischen Präsidenten Genesungswünsche. Die Nachricht von Chiracs Klinikaufenthalt habe ihn «sehr beunruhigt», schrieb Schröder nach Angaben des Bundespresseamtes. «Ich hoffe sehr, dass du die Regierungsgeschäfte bald wieder in vollem Umfang wahrnehmen kannst und dass wir unser geplantes Treffen möglichst bald nachholen können.» (tso/dpa)

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