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Politik: Warum Jerusalem noch immer ein religiöser und politischer Brennpunkt ist

Heilig ist Jerusalem für alle: Für die Juden ist sie die Stadt des Tempels und der Klagemauer, für die Christen der Ort des Todes und der Auferstehung Jesu, und für die Muslime der Platz, von dem Mohammed auf seinem Pferd Bujak in den Himmel gefahren ist. Da im arabisch-israelischen Konflikt viele Trennungslinien entlang der Religionen verlaufen, ist die Stadt im Nahen Osten bis heute religiöser und politischer Brennpunkt.

Heilig ist Jerusalem für alle: Für die Juden ist sie die Stadt des Tempels und der Klagemauer, für die Christen der Ort des Todes und der Auferstehung Jesu, und für die Muslime der Platz, von dem Mohammed auf seinem Pferd Bujak in den Himmel gefahren ist. Da im arabisch-israelischen Konflikt viele Trennungslinien entlang der Religionen verlaufen, ist die Stadt im Nahen Osten bis heute religiöser und politischer Brennpunkt.

Auch wenn es in jüngster Zeit zwischen dem Heiligen Stuhl und Israel zu einer weitgehenden Normalisierung gekommen ist - nach wie vor sieht Rom die Zukunft Jerusalems deutlich anders als die Regierung in Tel Aviv. Für den Vatikan ist die Heilige Stadt Erbe der ganzen Menschheit. Er pocht auf internationale Garantien, damit Jerusalem Juden, Christen und Muslimen gleichermaßen offensteht - eine Forderung, die unvereinbar ist mit der israelischen Vorstellung einer alleinigen und unteilbaren Hauptstadt. Die Annexion Ost-Jerusalems 1967 durch Israel hat der Vatikan, wie der Rest der Weltgemeinschaft, nie anerkannt und sie bisweilen sogar ausdrücklich als "illegal" bezeichnet.

Im Ringen um den Status der Stadt begünstigt die Position des Vatikans indirekt den Anspruch der Palästinenser, Ost-Jerusalem als Hauptstadt zu bekommen. So heißt es im Grundsatzabkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der PLO: "Entscheidungen und Handlungen, die den spezifischen Charakter und Status von Jerusalem verändern, sind moralisch und rechtlich inakzeptabel." Israels Regierung sprach von einem "Schlag ins Gesicht". Doch der päpstliche Nuntius in Israel, Sambi, legte nach und hielt Israel vor, palästinensischen Gläubigen aus Westbank und Gazastreifen den Zugang zu Jerusalem zu verwehren.

Für den lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Michael Sabbah, ist diese seit Jahren bestehende Behinderung muslimischer und christlicher Gläubiger völlig unakzeptabel. "So lange die Jerusalem-Frage nicht geklärt ist, bleibt das Zentrum des Konfliktes ungelöst."

M. G.

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