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Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland.

© Michael Kappeler/dpa

„Was für ein Haufen pseudo-intellektueller Versager“: Andrij Melnyk empört über neuen offenen Brief zu Ukraine-Krieg

Deutsche Intellektuelle fordern in einem Brief, den Ukraine-Krieg durch Verhandlungen zu beenden. Dafür ernten sie Kritik.

Deutsche Intellektuelle haben in einem erneuten offenen Brief Politiker dazu aufgefordert, den Ukraine-Krieg durch Verhandlungen zu beenden. Das stößt dem ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk auf.

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In dem Appell mit dem Titel „Waffenstillstand jetzt!“, der am Mittwoch in der Wochenzeitung „Die Zeit“ veröffentlicht wurde, fordern bekannte deutsche Persönlichkeiten wie der Philosoph Richard David Precht, Schriftstellerin Juli Zeh sowie Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar einen „konzertierten Vorstoß“ für Verhandlungen.

Europa stehe vor der Aufgabe, den Frieden auf dem Kontinent wiederherzustellen und ihn langfristig zu sichern. Hierzu bedarf es der Entwicklung einer Strategie zur möglichst raschen Beendigung des Krieges, heißt es im Brief. Je länger die derzeitigen westlichen Maßnahmen andauerten, desto unklarer werde, „welches Kriegsziel mit ihnen verbunden ist“.

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Botschafter Melnyk zeigte sich auf Twitter empört: „Nicht schon wieder, what a bunch of pseudo-intellectual loosers“ („Nicht schon wieder, was für ein Haufen pseudo-intellektueller Versager“). Sie alle sollten sich endlich mit ihren „defätistischen „Ratschlägen“ zum Teufel scheren“.

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Auch Militärexperte Carlo Masala äußerte sich auf Twitter: „Der nächste Versuch von Menschen, die sich bislang nicht mit internationaler Politik beschäftigt haben (mit zwei Ausnahmen), Dinge zu fordern, ohne Lösungen zu präsentieren.“

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Die Prominenten stellen in dem Brief auch in frage, ob Waffenlieferungen der richtige Weg seien. Eine weitere Fortsetzung des Krieges würden Tausende weitere Kriegsopfer bedeuten, heißt es. Auch die humanitäre Notlage auf der ganzen Welt – darunter die Hungersnot in Afrika – könnte sich weiterhin zuspitzen.

Zudem bestehe die Gefahr einer atomaren Eskalation. Allerdings heißt es auch: „Verhandlungen bedeuten nicht, wie manchmal angenommen wird, der Ukraine eine Kapitulation zu diktieren. Einen Diktatfrieden Putins darf es nicht geben.“

Bereits im April hatten Prominente einen offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verfasst. Darin wurde der SPD-Politiker aufgefordert, nicht noch mehr schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Damals initiierte die Feministin Alice Schwarzer den Brief, der von 28 Erstunterzeichnern unterstützt wurde. (dpa)

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