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Politik: Washington stellt sich hinter Annan

NewYork - Das Weiße Haus hielt sich zurück. „Wir werden den Untersuchungsbericht sorgfältig studieren“, sagte Präsidentensprecher Scott McClellan, nachdem eine unabhängige Untersuchungskommission UN-Generalsekretär Kofi Annan am Dienstag von grobem Missverhalten im Zusammenhang mit einem milliardenschweren Hilfsprogramm für den Irak freigesprochen hatte.

NewYork - Das Weiße Haus hielt sich zurück. „Wir werden den Untersuchungsbericht sorgfältig studieren“, sagte Präsidentensprecher Scott McClellan, nachdem eine unabhängige Untersuchungskommission UN-Generalsekretär Kofi Annan am Dienstag von grobem Missverhalten im Zusammenhang mit einem milliardenschweren Hilfsprogramm für den Irak freigesprochen hatte. Dann betonte er, Washington werde die Arbeit Annans und der UN weiter unterstützen.

Andere waren weniger zimperlich. Der notorisch Annan-kritische republikanische Senator Norm Coleman hatte seine Rücktrittsforderung verschickt, bevor Chefermittler Paul Volcker seine Ergebnisse offiziell vorlegte: „Seine fehlende Führungskraft, kombiniert mit einem Interessenkonflikt und fehlender Verantwortungsbereitschaft, kann nur zu einem Schluss führen: seinem Rücktritt“. Gleich mehrere Komitees in Washington geben sich ohnehin nicht mit der Volcker-Untersuchung des Skandals um das 67 Milliarden Dollar schwere Öl-für-Lebensmittel-Programm zufrieden, sie ermitteln auf eigene Faust.

Annan selbst sagte, er denke nicht an vorzeitigen Rückzug. Jedoch zeigte er sich betroffen, dass sein Sohn Kojo, 31, ihm und den Ermittlern nicht die Wahrheit über seine Beziehung zu der Schweizer Firma Cotecna gesagt hatte, die einen großen UN-Auftrag erhalten hatte: „Ich liebe meinen Sohn und ich erwarte höchste Integrität von ihm. Ich bin sehr traurig darüber, dass sich das Gegenteil herausgestellt hat.“

Unterdessen wurden in einem Bericht weitere Führungsmängel bei den UN aufgedeckt. Demnach wurden UN-Wahlhelfer von ihrer Abteilungsleitung erniedrigt, zu privaten Dienstleistungen angehalten und sexuell belästigt. Das geht aus einem bisher unveröffentlichten Bericht von Schweizer Prüfern hervor, welcher der „New York Times“ zugänglich gemacht worden war.

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