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Wechsel an der Siemens-Spitze: Reaktionen auf die Ablösung von Peter Löscher

Der bevorstehende Wechsel an der Spitze des Siemens-Konzerns wurde an der Börse mit Genugtuung aufgenommen. Der Wert der Aktie kletterte just nach oben.

Nachdem der scheidende Vorstandschef Löscher am Donnerstag überraschend die Rendite-Prognose von Siemens für 2014 gekippt hatte, war der Kurs der Papiere um bis zu sieben Prozent abgestürzt. Die Nachricht seiner bevorstehenden Ablösung vom Samstag wurde dann an der Börse mit Genugtuung aufgenommen. Die Siemens-Aktie kletterte am Montag im frühen Handel zeitweise um 2,3 Prozent auf 81,49 Euro nach oben und setzte sich damit vorübergehend an die Spitze im Leitindex Dax. Am Mittag notierten sie allerdings nur noch 0,6 Prozent fester.

Ingo Speich, Fondsmanager bei Union Investment, kritisierte vor allem die Art der Kommunikation der Siemens-Personalentscheidung. Sie sei „mehr als unglücklich“ gewesen. „Es ist ein beispielloser Vorgang, dass ein Aufsichtsratsbeschluss von dieser Tragweite schon vorher vom Unternehmen in einer Pressemitteilung antizipiert wird. Machtkämpfe verschärfen unnötig die Probleme von Siemens. Gute Corporate Governance sieht anders aus“, sagte Speich. Die Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken hält rund ein Prozent der Anteile an Siemens und gehört damit zu den größeren Aktionären.

Die Erschütterungen der Personalie Löscher reichen indes bis ins Kanzleramt. Aus Sicht von Angela Merkel „ist Siemens ein Flaggschiff der deutschen Wirtschaft, und deshalb ist es ihr wichtig, dass dieses Weltunternehmen wieder in ruhiges Fahrwasser gerät“, sagte Vize-Regierungssprecher Georg Streiter am Montag in Berlin. Merkel habe „die Arbeit und die Fachkompetenz“ des scheidenden Siemens-Chefs Peter Löscher „immer sehr geschätzt“. Die Kanzlerin erinnere sich „auch besonders an sein großes Engagement als Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft“, sagte Streiter.

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