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Wegen angeblichen Ehebruchs: Taliban richten in Afghanistan erneut Frau hin

Erinnerungen an die Gräueltaten des Ende 2001 gestürzten Taliban-Regime werden wach: Die Aufständischen haben wieder eine Frau ermordet, der sie außereheliche Beziehungen vorwarfen. Zu der Tat kam es im nordafghanischen Einsatzgebiet der Bundeswehr.

Wegen angeblichen Ehebruchs haben die Taliban im nordafghanischen Einsatzgebiet der Bundeswehr erneut eine Frau hingerichtet. Der Gouverneur des Distrikts Chodscha Ghar in der Provinz Tachar sagte am Mittwoch, Aufständische hätten das Haus der 33-Jährigen in der Nacht zuvor gestürmt. Sie hätten die Frau, der sie außereheliche sexuelle Beziehungen vorwarfen, dann verschleppt und erschossen.

Im vergangenen August hatten radikalislamische Taliban-Kämpfer in der an Tachar angrenzenden Provinz Kundus nach Regierungsangaben ein unverheiratetes Liebespaar öffentlich gesteinigt. Eine Woche zuvor hatten Aufständische in der westafghanischen Provinz Badghis nach Angaben der Polizei eine schwangere Witwe öffentlich ausgepeitscht und dann erschossen.

Die Bundeswehr ist in Kundus und in Tachar stationiert. In der Nato-geführten Internationalen Schutztruppe Isaf hat Deutschland das Regionalkommando für Nordafghanistan. Bei einem fehlgeleiteten Nato-Luftangriff in der ostafghanischen Provinz Logar wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums zwei afghanische Soldaten getötet. Das Ministerium teilte am Mittwoch in Kabul mit, fünf weitere Soldaten seien bei dem Bombardement in der Nacht zuvor verletzt worden. Man verurteile den Angriff.

Nach Angaben der Provinzregierung Logars waren die Soldaten in der Gegend, um ausländische Truppen zu unterstützen. Unklar blieb, welche Nation den Luftschlag ausführte. Das Isaf-Regionalkommando für Ostafghanistan liegt bei den Amerikanern.

Bei einem Taliban-Angriff in Südafghanistan wurden am Mittwoch nach Isaf-Angaben zwei ausländische Soldaten getötet. Die Schutztruppe machte keine Angaben zur Nationalität der Opfer.

Bei einem Selbstmordanschlag auf ein afghanisches Militärlager im Distrikt Gereschk in der südafghanischen Provinz Helmand wurde am Mittwoch nach offiziellen Angaben nur der Attentäter getötet. Ein Sprecher der Provinzregierung sagte, ein zweiter Attentäter sei gefangen genommen worden. (dpa)

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