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In Thailand ist bleibt die Lage nach neuen Auseinandersetzungen gespannt.

© dpa

Weiter Spannungen in Thailand: Drei Tote bei Granateneinschlag in Bangkok

In Thailand stehen sich Regierungsgegner und Sicherheitskräfte weiter unversöhnlich gegenüber. Am Donnerstag waren an einer Hochbahnstation drei Menschen bei einem Granateneinschlag ums Leben gekommen und 75 verletzt worden.

Hunderte zusätzliche Soldaten und Polizisten waren in der Nacht an einer Kreuzung unweit der Hochbahnstation aufgezogen, wo am Abend zuvor mehrere Granaten eingeschlagen waren. Die Sicherheitskräfte blockierten tausende Rothemden, die dort Stellung bezogen hatten. Mehrere dichte Reihen von Polizisten mit Helmen und Schutzschilden zogen bis auf wenige Meter an die Barrikaden der Rothemden heran und verlangten den Abbau. Die Einsatzleiter verhandelten mit Anführern der Rothemden, die sich jedoch weigerten, die Barrikaden aus Autoreifen und spitzen Bambusstangen abzubauen.

Die Demonstranten verlangen den Rücktritt der Regierung als Voraussetzung für ihren Abzug. Die Polizei zog sich daraufhin zunächst zurück. „Wir stehen an der Schwelle der Anarchie und einem möglichen Regimewechsel“, schrieb Thanong Khanthong, ein leitender Redakteur der Zeitung „Nation“. Nach Angaben des stellvertretenden Regierungssprechers waren die Granaten aus dem Lager der Rothemden auf eine Gruppe von Gegendemonstranten abgefeuert worden. Die Rothemden widersprechen. Sie sehen Provokateure am Werk, die dafür sorgen wollen, dass die Situation außer Kontrolle gerät und dem Militär einen Vorwand zum Einschreiten hat.

Die Rothemden demonstrieren seit fast sechs Wochen in Bangkok. Ein Versuch des Militärs, ihre Standorte zu räumen, endete vor zwei Wochen in Straßenschlachten, bei denen 25 Menschen ums Leben kamen und rund 800 verletzt wurden. Ein Ende der Auseinandersetzung ist nicht in Sicht. (dpa)

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