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Frank Ulrich Montgomery ist Präsident der Bundesärztekammer.

© imago images/Müller-Stauffenberg

„Irgendein Lappen vor dem Gesicht“: Weltärztechef bekräftigt Kritik an Maskenpflicht

Frank Ulrich Montgomery kritisiert die Politik dafür, nicht für alle FFP2-Masken besorgt zu haben. Die jetzt eingeführte Maskenpflicht sei ein „Armutszeugnis“.

Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery hat die in fast allen Bundesländern eingeführte Maskenpflicht beim Einkaufen und in Bussen und Bahnen scharf kritisiert. „Wenn schon Gesetz, dann bitte richtig, aber nicht so nur das Versagen der Politik kaschieren", sagte er im „Deutschlandfunk"

„Die Politik weiß seit drei Monaten, dass wir dieses Problem haben und hat es nicht geschafft, FFP2-Masken in Deutschland produzieren zu lassen oder zu importieren", betonte Montgomery. Es ärgere ihn, dass die Politik die Bürger jetzt stattdessen verpflichte, etwas zu tun, was „wissenschaftlicher Unsinn" sei.

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Schals, Tücher oder "irgendein Lappen vor dem Gesicht" könnten durch die Ansammlung von Viren im Stoff oder dadurch, dass sie unsachgemäß abgelegt oder aufgesetzt würden, sogar gefährlich sein. Theoretisch müsse ein Schal dann auch zwei Mal am Tag gewaschen werden. „Welcher Politiker glaubt, dass die Menschen ihre Schals in Zukunft zweimal am Tag waschen?"

Er selbst trage beim Einkaufen nur FFP2-Masken. „Hätten wir alle funktionierende Masken, dann fände ich es sogar vernünftig, uns zu verpflichten, sie immer zu tragen, wenn wir uns draußen bewegen. Aber eine gesetzliche Pflicht für nicht funktionierende Masken halte ich für ein Armutszeugnis eines Staates." Dieser mache sich gerade nur lächerlich.

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Ein weiteres Problem aus Montgomerys Sicht: Die Menschen könnten sich hinter der Maske zu sicher fühlen und die Abstandsregeln ignorieren. Wesentlich effektiver als eine „falsche Maske" sei die Einhaltung eines Mindestabstands zu anderen Menschen von zwei Metern.

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